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Deutsche leben den Chinesischen Traum (2/2): „Hier hilft jeder jedem!“

(German.people.cn)
Freitag, 30. Dezember 2016
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Von Wang Xiaoding, Fotos von Alexander Sayem-El-Dahr, People’s Daily Online


Alexander Sayem-El-Dahr (links) und seine Freunde in einer Karaoke auf einem Geburtstag von einem deutschen Freund.

Alexander Sayem-El-Dahr aus Essen lernt zurzeit im Zuge eines einjährigen Austauschprogramms Chinesisch an der Pädagogischen Universität Yunnan in Kunming. Im Interview mit People’s Daily Online erzählt er von seinen Erlebnissen.

People’s Daily Online: Wie kommst du zu deinem chinesischen Namen沙国强 [Umschrift: Sha Guoqiang]? Weißt du, was er bedeutet?

Sha ist Sand [und ähnelt klanglich Sayem, dem ersten Teil seines Nachnamens], Guo ist Land und Qiang ist Kraft oder Stärke. Ich weiß nicht genau, was es zusammen bedeutet, aber ich kann mir vorstellen, dass man den ganzen Namen als „Sand-Landesverteidigung“ übersetzen kann.

People’s Daily Online: Macht dir das Chinesischlernen Spaß? Wie hast du das Lernen der Sprache bisher empfunden? Hat sich das Chinesischlernen nun im Gegensatz zur Zeit in Deutschland für dich verändert? Was ist dein erhofftes Chinesisch-Niveau nach dem Jahr in China?

Ich habe das Lernen dieser Sprache als interessant, schwierig und als etwas Anderes empfunden, da [...] wir keine Zeichen haben (Chinesisch ist so anders, da Deutsch keine Hanzi hat). Das ist etwas vollkommen Neues. Deshalb ist es auch interessant und schwierig. Mir fällt es einfacher, zu sprechen und zu lesen als die Zeichen zu schreiben.

Der Unterricht wird hier in Yunnan anders gestaltet als in Deutschland. Unser Lehrer in Deutschland, Herr Zhang, hat andere Lehrmethoden, außerdem hatten wir viel weniger Zeit. Wir haben jetzt 18 Stunden im Gegensatz zu vier Stunden in Deutschland. Ich habe hier das Fach Lesen, das Fach Schreiben, das Fach Hören und noch ein Fach über Grammatik.

Generell kann ich jetzt mehr lernen, da ich auch mit mehr Chinesen in Kontakt komme. Ein weiterer Aspekt ist, dass ich hier im Alltag Chinesisch benutzen muss, was ich in Deutschland nicht benutzen muss, weswegen sich Begriffe leichter einprägen können. Außerdem wird hier mehr Wert auf Zeichen gelegt als in Deutschland.

Mein erhofftes Chinesischniveau ist HSK-5, den ich nächstes Jahr im Sommer zurück in Deutschland bestehen möchte.

People’s Daily Online: Du hast als Schüler des Essener Burggymnasiums Peng Liyuan, die Gattin des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping, getroffen und hielt auch brieflichen Kontakt mit ihr. In Beijing im Oktober dieses Jahres hast du kurz mit Peng gesprochen. Was hast du ihr in deinen Briefen geschrieben? Worüber habt ihr gesprochen und habt ihr Chinesisch miteinander gesprochen? Was für einen Eindruck hat Peng auf dich gemacht?


Empfang bei Peng Liyuan im Oktober in Beijing.


Empfang bei Peng Liyuan im Oktober in Beijing.

Ich habe im Brief mitgeteilt, dass ich für ein Jahr nach China gehe und studieren werde und dass ich danach in Deutschland Chinesisch studieren möchte.

Als Peng 2014 in Deutschland war, habe ich sie über ihren Chinesischen Traum gefragt und ihr meinen mitgeteilt: Nach China zu kommen, hier Chinesisch zu studieren und bei Hanyuqiao [einem Chinesischwettbewerb] mitzumachen. Und sie hat gesagt, dass ihr Chinesischer Traum sei, dass alle Kinder – vor allem die Mädchen – zur Schule gehen und etwas lernen können.

Im Oktober dieses Jahres habe ich in Beijing zu Peng gesagt, dass mir mein Mitschüler Leopold erzählt hat, dass er an der Veranstaltung Hanyuqiao teilnehme, die er dann auch gewonnen hat. Ich habe ihr auch noch gesagt, dass ich hier viele Sachen mit Chinesen mache und viele chinesische Freunde und Freunde aus anderen Ländern habe. Und dass mich die chinesische Kultur sehr beeindruckt hat. Außerdem will ich auch bei Hanyuqiao mitmachen. Sowohl in Essen als auch in Beijing habe ich mit Peng in chinesischer Sprache gesprochen.

Peng hat einen ziemlich ruhigen und netten Eindruck auf mich gemacht. Ihr chinesischer Traum hat mich sehr beeindruckt. Es hat mich auch sehr gefreut, dass sie mir in Beijing gesagt hat, dass sie mich wiedererkannt habe.

People’s Daily Online: Wie erlebst du die chinesisch-deutschen Austauschveranstaltungen und was kannst du aus ihnen für deine Zukunft ziehen? Hast du Wünsche oder Ideen für zukünftige Veranstaltungen zwischen Jugendlichen?

Ich habe das Austauschprogramm in China bisher nur positiv erlebt. Alle Chinesen sind äußerst zuvorkommend und nett zu mir, wollen mir immer helfen, auch wenn ich am Anfang nicht so gut Chinesisch sprechen konnte. Man hat uns vom Flughafen abgeholt und so weiter und so weiter. Auch die Veranstaltungen sind sehr gut, weil beide Seiten voneinander lernen können.

Chinesen und Deutschen können in Bezug auf Schule und Freizeitgestaltung voneinander lernen. Ich habe mit mehreren Chinesen gesprochen, die mir erzählt haben, dass sie sowohl in der Schule als auch zu Hause ziemlich viel lernen müssen – also von morgens bis abends. Wenn man ein bisschen miteinander spricht, kann man die Vorteile von beiden Schulsystemen – von beiden Gesellschaften – herausfinden und jeweils auf das andere Land übertragen.

Ich denke, dass man vor allem durch Musik oder Sport zusammen in Kontakt kommt. Beim Sommercamp 2014 in China haben wir zuerst einen Teekurs und Schriftzeichenkurs gemacht. Als wir dann gegen die Chinesen Fußball spielen konnten, waren alle sehr froh. Wie ich hier auch in Yunnan beobachtet habe, sind die Chinesen ziemlich sportlich. Wenn man sich mehr auf sportlicher Ebene begegnet, dann stärkt sich das Gemeinschaftsgefühl und der Austausch wird lebendiger, selbst wenn man das nur kurz in der Pause macht.

Ich habe ja nur erlebt, wie uns deutschen Schülern die chinesische Kultur näher gebracht wurde. Aber ich hoffe, dass der Kulturaustausch für die chinesischen Schüler 2014 und 2016 in Deutschland auch so gut war.


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