Was für ein Land ist die Schweiz? Und wie werden sich die Beziehungen zwischen China und dem Alpenland entwickeln? Schweiz-Kenner Dong Jinyi, der chinesische Botschafter in Bern von 2008 bis 2010, hat am „Qiangguo-Forum“ von People’s Daily Online ausführlich zu diesen Fragen Stellung genommen.
1. Premier Li Keqiang weilt in diesen Tagen in der Schweiz. Er wird am WEF in Davos teilnehmen und der Schweizer Regierung einen Arbeitsbesuch abstatten. Wie werden sich die Beziehungen zwischen China und der Schweiz entwickeln?
Die Schweiz ist ein westliches Land, das sehr früh mit China diplomatische Beziehungen aufgenommen hat. 2015 haben wir das 65. Jubiläum der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen. Dank der gemeinsamen Bemühungen beider Seiten entwickeln sich die Beziehungen stabil. Besonders zu erwähnen ist, dass China die Neutralität der Schweiz respektiert, und dass die Schweiz das „Ein-China-Prinzip“ versteht und daran festhält.
Bei internationalen Angelegenheiten ist die Kommunikation und Koordination zwischen den beiden Ländern gut. Am 1. Juli 2014 trat das bilaterale Freihandelsabkommen offiziell in Kraft. Damit wurde ein neues Kapitel der bilateralen Beziehungen aufgeschlagen.
2. Um was genau geht es beim jetzigen Besuch von Premier Li?
Die Ziele dieses Besuches bestehen darin, die Freundschaft zu verstärken, die Zusammenarbeit weiter voranzutreiben, über die detaillierte Umsetzung des Freihandelsabkommens zu diskutieren und die Feier für das 65. Jubiläum der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen vorzubereiten.
Beim letzten Besuch von Premier Li in der Schweiz war die Hauptaufgabe das Vorantreiben des Verhandlungsprozesses über das Freihandelsabkommen. Am Schluss der Verhandlungen haben beide Seiten eine Absichtserklärung unterzeichnet und angekündigt, einen Mechanismus für den Finanzdialog einzurichten. Die Hauptaufgabe des diesmaligen Besuches liegt darin, die Umsetzung des Freihandelsabkommens zu fördern und die Kooperationsfelder auszubauen, insbesondere die Kooperation im finanziellen Bereich.
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