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Wettbewerb der deutschsprachigen Synchronisationen (Video)

(German.people.cn)
Dienstag, 19. Mai 2015
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Am Sonntagnachmittag fand an der Beijing Foreign Studies University das Finale des von People’s Daily Online gesponsorten Wettbewerbs der deutschsprachigen Synchronisation und Mikrofilme statt. Chinesische Germanistikstudenten verschiedener Universitäten traten gegeneinander an, um ihre Deutschfertigkeiten unter Beweis zu stellen.

Der Wettbewerb war bereits im April in die erste Runde gegangen. Aus den teilnehmenden Germanistikfachbereichen von neun Universitäten in Beijing und Tianjin sind jeweils zwei Teams ausgewählt worden. Eines im Bereich Mikrofilm, eines im Bereich Synchronisation.

Beim Finale kämpften diese Teams nun in zwei Disziplinen um den diesjährigen Meistertitel. In der ersten Phase gaben die Kandidaten eine Live-Synchronisationen auf der Bühne zum Besten. Während der jeweilige Filmausschnitt im Hintergrund auf eine große Leinwand projiziert wurde, sprachen die Gruppen die Texte der Darsteller live ins Mikrofon. Die von den Studenten selbst ausgewählten Filmszenen boten dem Zuschauer ein genretechnisch buntes Potpourri. Sie reichten von Literaturverfilmungen wie Stefan Zweigs Novelle „Brief einer Unbekannten“ und der Kerkerszene aus Goethe’s Faust, jüngeren deutschen Spielfilmen wie „das Wunder von Bern“ oder Till Schweigers Komödie „Keinohrhasen“ über Animationsfilme wie „Die Pinguine aus Madagaskar“ bis hin zu populären amerikanischen Fernsehserien wie „Friends“.

Wirklich beachtlich war, wie es den Studenten gelang, auch dramatische Geräusche wie Weinen oder gar Brechreiz verbal zu mimen und glaubhaft zu vermitteln.

Dass es den Teilnehmern an schauspielerischem Talent nicht mangelt, wurde auch im zweiten Teil des Wettbewerbs deutlich, als die von den Studententeams selbst gedrehten etwa zehn Minuten langen Mikrofilme vorgeführt wurden. Regie, Drehbuch und Schauspielerei lagen dabei ganz in der Verantwortung der Studenten und die Jury zeigte sich überrascht von den teilweise wirklich professionell anmutenden Filmen. Die filmische Umsetzung des Gedichtes „Die Stimmen“ von Rainer Maria Rilke überzeugte mit experimenteller Kameraführung und innovativem Schnitt. Die Inszenierung einer Heiratsvermittlungsshow, bei der ein Kandidat nach der wahren Liebe, die Kandidatinnen hingegen eher nach finanzieller Absicherung suchten, thematisierte aktuelle Probleme der chinesischen Gesellschaft – jedoch auf humorvolle Weise.

Nach der Filmvorführung und der Darbietung der bereits im Vorfeld eingeübten Synchronisationsszenen folgte dann die wohl größte Herausforderung des Wettbewerbes. Per Losverfahren wurde jedem Team eine Filmszene aus deutschsprachigen Spielfilmen zugeteilt, die dann nach kurzer Vorbereitungszeit – also quasi fast ad hoc – auf der Bühne synchronisiert werden mussten.

Auch wenn sich alle Teams tapfer schlugen, konnte es am Ende nur einen Sieger pro Disziplin geben. In diesem Jahr räumte jedoch eine einzige Uni gleich den Meistertitel in beiden Kategorien ab. Der Doppelsieg ging an das Team der Communication University of China. Dieses hatte sich besonders im schweren zweiten Teil bewiesen, als es die Szene der bayerischen Komödie „Meine Schwiegertochter ist ein Mann“ brillant synchronisierte und sich dabei vom verbalen Lokalkolorit nicht aus der Ruhe bringen ließ.

Auch ihr Mikrofilm überzeugte die Jury. „Der Zauber“ erzählt die Geschichte eines chinesischen Studenten, der plötzlich über Nacht des Deutschen mächtig ist, nachdem er sich aus Versehen ein deutsches Buch aus der Bibliothek ausgeliehen hat. Neben Bewunderung bringt ihm das jedoch auch viel Ärger ein und so entschließt er sich am Ende das Buch zurückzugeben und lieber Stück für Stück selbst Deutsch zu lernen.

Welch schöne Botschaft an all die Germanistikstudenten im Saal, die den Wettkampf mit großem Interesse und viel Beifall verfolgten.

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