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Ein musikalischer Dialog zwischen China und den Alpen

(German.people.cn)
Freitag, 29. Mai 2015
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Text/Diane Hegmann, Wang Xiaoding; Foto/Wang Xiaoding

Mal ertönt eine zarte, mal eine rockig-rauchige Stimme durch das Auditorium. Dann folgen plötzlich Klopfgeräusche, Schnalzlaute, lautes Atmen, ein Lachen – und nein, das sind keine Hintergrundgeräusche oder ein unruhiges Publikum, sondern die Musiker selbst, die wir am Dienstagnachmittag zu ihrem deutsch-chinesischen Musikdialog am Beijinger Central Conversatory of Music aufsuchten.


Die beiden Musiker gerade bei der Aufführung

Ein Dialog ist es, weil die beiden Musiker Xu Fengxia und Georg Glasl miteinander kommunizieren. Ihre Sprachinstrumente: Die chinesische Zither Guzheng und die alpenländische Zither aus dem bayrisch-österreichischen Raum. Und gesprochen wird in Musikklängen, die sowohl deutsch als auch chinesisch sind. Wenn sie sich begegnen, beginnen sie einen klangmalerischen Dialog, ohne dabei in ein inhaltsloses Wirrwarr abzudriften, das seinen charakteristischen Kern verliert.

Das Konzert ist in das Programm des Beijing Modern Music Festivals (BMMF) eingebettet, das vom chinesischen Bildungsministerium und dem chinesischen Ministerium für Kultur jährlich unterstützt wird und zwischen Mai und Juni stattfindet. In diesem Jahr kann man in Beijing die Klänge junger, aber auch schon bekannter Musiker moderner Interpretationen und Neukompositionen vom 24. Mai bis 2. Juni genießen. Neben Vorführungen werden auch Vorträge und Schulungen von in- und ausländischen Künstlern angeboten.

Vom deutschen Auswärtigen Amt und dem Goethe-Institut gefördert, unternahmen Xu Fengxia und Georg Glasl vom 21. bis zum 26. Mai als Duett „Mondsüchtig“ eine Konzerttournee durch die chinesischen Städte Shanghai, Ningbo, Hangzhou und zuletzt Beijing. Das Duett traf sich 2011 in München und arbeitet seitdem zusammen.


Frau Xu Fengxia

Xu Fengxia ist eine erfolgreiche Musikerin, die vier klassische chinesische Zupfinstrumente beherrscht: die dreisaitige Sanxian, die viersaitige Liuqin, die siebensaitige Guqin und die Guzheng, die typischerweise 21 Saiten besitzt. Von Auftritten als Rockmusikerin in den 1980ern über traditionelle chinesische Auftritte im Solopart oder im Symphonieorchester bis hin zu avantgardistischen Improvisationen mit Künstlern und Stilen aus aller Welt, hat sie schon viel ausprobiert und entwickelt. Sie lebt seit 1991 in Deutschland und ist schon in zahlreichen Ländern aufgetreten.


Herr Georg Glasl zeigt das Zitherspielen

Georg Glasl kam als Musiker ebenfalls schon viel herum und ließ sich durch die Reisen von regionaler Musik inspirieren. Die vielfältige Einsatzmöglichkeit der Zither verleiteten ihn dazu, gemeinsam mit verschiedenen Komponisten traditionelle Musik mit neuen, teilweise auch ungewöhnlichen Konzepten neu zu interpretieren. 1995 rief er das Münchner Zitherfestival ins Leben, das seither alle zwei Jahre stattfindet. Glasl unterrichtet als Professor für Zither an der Hochschule für Musik und Theater in München.


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