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Kampf gegen das Coronavirus in China: Fortschritte und Perspektiven (3)

(German.people.cn)

Montag, 03. Februar 2020

  

2. Wie wird sich die Epidemie voraussichtlich auf Chinas Wirtschaft auswirken?

Sowohl in China als auch im Ausland gibt es drei wichtige Ansichten zu den negativen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie auf Chinas Wirtschaft:

Die „Critical Impact“-Theorie nimmt an, dass der Virus ernsthafte Auswirkungen auf die bereits schwächelnde chinesische Wirtschaft haben wird, was zu einem Rückgang der Wachstumsrate und einer Beeinträchtigung der Weltwirtschaft führen könnte.

Basierend auf Daten über die wirtschaftlichen Auswirkungen von SARS im Jahr 2003, geht die „Managable Impact“-Theorie davon aus, dass die Auswirkungen der Epidemie beherrschbar sind und dass sie nur begrenzte und kontrollierbare Auswirkungen auf Chinas Wirtschaft haben wird, sodass Chinas Wirtschaftsleistung über das gesamte Jahr gesehen trotz einer rückläufigen Wachstumsrate im ersten Quartal nicht stark beeinflusst wird.

Die Theorie der „ungewissen Auswirkungen“ argumentiert, dass diese historischen Beweise nicht viel über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung Chinas aussagen, sondern dass die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen davon abhängen, wie lange die Epidemie anhält. Immerhin ist Chinas wirtschaftliche Größe (BIP von 99 Billionen RMB) heutzutage neunmal so hoch wie 2003 (11,7 Billionen RMB).

Es wäre in der Tat unklug, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Epidemie anhand von historischen Daten zu beurteilen. Im neuen Jahrtausend hat bereits eine Reihe von Epidemien, Naturkatastrophen oder anderen schwerwiegenden Ereignissen in China stattgefunden. Doch der chinesischen Regierung ist es stets gelungen, diese Ereignisse einzudämmen und zu bekämpfen, einschließlich SARS im Jahr 2003 (was den größten kurzfristigen Effekt auf die Wirtschaft verursachte), H1N1 (Schweinegrippe) im Jahr 2009 und H7N9 (Vogelgrippe) sowie das Erdbeben in Wenchuan im Jahr 2008. Auch bei der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2009 konnte China dank eines starken Konjunkturpakets und gemeinsamen Anstrengungen der G20 ein stetiges Wachstum der Wirtschaft aufrechterhalten.

Es ist jedoch erwähnenswert, dass die potenziellen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie sich von allen vorherigen Epidemien und anderen Ereignissen unterscheiden könnten. Zum einen tritt das Virus zu einer Zeit auf, in der sich Chinas Wirtschaft inmitten eines Übergangs von schnellem Wachstum zur hochqualitativen Entwicklung befindet und vor herausfordernden Aufgaben wie der Armutsbekämpfung im Inland und dem sich gerade erst entspannenden Handelskonflikt mit den USA steht. Nach Außen hin wird die wirtschaftliche Situation Chinas darunter leiden, wenn das Land als ein „Epidemiegebiet“ angesehen wird.

Zum anderen tritt die aktuelle Epidemie in größerem Maße auf und hat größere Gebiete beeinflusst. Nicht nur die komplett unter Quarantäne stehende Stadt Wuhan sowie mehr als 30 Provinzen oder Gemeinden in denen zum ersten Mal in der Geschichte Notfallmaßnahmen ersten Grades eingeleitet worden, sind betroffen, sondern die Epidemie beeinflusst alle Wirtschaftsbereiche des ganzen Landes. Ihre Wirkung auf die kleinen und mittelständischen Unternehmen ist noch abzuwarten, während Chinas Beschäftigung, die Frage der lokalen Staatsverschuldung und die Stabilität des RMB-Werts bereits auf eine harte Probe gestellt werden.

Es wird allgemein prognostiziert, dass Chinas Wirtschaftswachstum um 1 bis 1,5 Prozentpunkte sinken wird. Einige bezweifeln sogar, dass Chinas Wirtschaft im Jahr 2020 ein Wachstum von 5 Prozent erreichen kann.

Genauer gesagt schadet die Coronavirus-Epidemie der chinesischen Wirtschaft in drei Hauptsektoren unmittelbar:

(1) Dem Dienstleistungssektor, insbesondere Verbraucherindustrien wie Tourismus, Catering, Unterhaltung und Logistik (vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen).

(2) Dem verarbeitenden Gewerbe, typischerweise im Bereich Mobilfunk, Automobil und der Elektronikindustrie. Aufgrund der unbestimmten Zeit für die Rückkehr der Belegschaft in die Betriebe könnte es möglicherweise zu Störungen der teilweise globalen Industrieketten kommen. Daher steht die Stadt Wuhan als wichtiger chinesischer Produktionsstandort unter schwerem wirtschaftlichen Druck.

(3) Dem Handelssektor aufgrund der drohenden Reduktion oder sogar Einstellung von Flugverbindungen, Seewegen und Grenzübergängen durch einige Länder als Folge der vorherrschenden Panik oder geopolitischen Taktiken.


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