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Die Null-Punkte-Rebellion

(German.people.cn)
Montag, 20. November 2017
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Jeden Sommer nehmen chinaweit Millionen Schüler an der Zulassungsprüfung zur Universität teil, die besten unter ihnen können an Chinas Eliteunis. Im krassen Kontrast dazu stehen diejenigen, die mit null Punkten durchrasseln – manche von ihnen absichtlich. Xu Mengnan war einer davon und erinnert sich an seine Null-Punkte-Rebellion vor neun Jahren.

Xu Mengnan ist 28 und will im nächsten Jahr an der Zulassungsprüfung zur Universität teilnehmen, zum zweiten Mal. Die Prüfung heißt auf Chinesisch Gaokao, jedes Jahr im Sommer schließen damit Millionen chinesische Schüler im ganzen Land ihre Oberstufe ab. Als Xu im Sommer vor neun Jahren zum ersten Mal daran teilnahm, hatte er ein ungewöhnliches Ziel – er wollte mit null Punkten durch die Prüfung rasseln.

Xu, damals Schüler an der Oberschule Nr. 2 im Verwaltungsbezirk Mengcheng der Stadt Bozhou in Anhui, schrieb ausgedachte mathematische Formeln und Diagramme auf den Prüfungsbogen – und seine „Zehn Anklagepunkte gegen das Bildungsregime”. Er schrieb auf, wie Bildung idealerweise funktionieren sollte, hinterließ seine Identifikationsnummer, die Adresse zu seiner privaten Internetseite und ein Pseudonym. Xu erinnert sich, dass er dabei die ganze Zeit die Prüfungsaufsicht beobachtet habe, weil er nicht gestört werden wollte. Bei der Abgabe sei sein Herz vor Nervosität fast explodiert.

Heute würde er gerne auf eine Berufsschule in Anhui und ist zuversichtlich: „Die Grundlage ist auf alle Fälle da.” Ein Studium an einer Universität komme für ihn nicht in Frage, dafür habe er einfach keine Zeit, zu viel Angst vor finanziellen Verlusten.

Für seinen zweiten Gaokao musste er zurück in die Heimat und sich registrieren, dafür hat Xu extra drei Tage von seinem Jahresurlaub verbraucht. Für einen Arbeiter wie Xu, der sonst auch samstags und sonntags arbeiten muss, sind die wenigen frei wählbaren Urlaubstage äußerst kostbar.

Xu arbeitet in der Stadt Cixi in Zhejiang in einer Fabrik für Motorenteile und ist dort für einen bestimmten Produktionsschritt zuständig. Um 8 Uhr morgens fängt sein Arbeitstag an, er muss dann mehr als zehn Stunden arbeiten, manchmal hat er auch Nachtschicht. Bei der Arbeit sitzt er die ganze Zeit an einem Tisch, nimmt ein Bauteil in die eine Hand, mit der anderen Hand drückt er dann ein Formteil aus Gummi an. Diese Handbewegung wiederholt er täglich etwa 4000 Mal. Manchmal pausiert er kurz, um mangelhafte Bauteile auszusortieren. Bei der Herstellung von Maschinenbauteilen, mit denen Millionen Yuan verdient werden, spielt er nur eine kleine Rolle.


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