Ein anderer Web-User sagte, sie wäre wochenlang im Spital gewesen. „Die Gewalttäter hatten gute akademische Noten, und ich war in der Schule langsam und hässlich. Der Lehrer hat einfach nicht hingesehen“, sagte sie. „Seitdem verfolgt mich ein Minderwertigkeitskomplex“, schrieb sie weiter und fügte hinzu, dass das Mobbing in der Schule ihr ganzes Leben beeinflusst hätte.

Der Fall hat eine Online-Diskussion ausgelöst, wie man Kinder dahingehend erziehen kann, dass sie nicht gemobbt werden. Bei einer Online-Umfrage auf Weibo machten 100.000 Teilnehmer mit. Die Ergebnisse zeigten, dass ungefähr zwei Drittel der Eltern ihren Eltern raten würden, als Antwort auf Mobbing eine „Auge um Auge“-Strategie zu verfolgen. „Ich würde meinem Kind raten, sich nicht in einem gewalttätigen Kampf zu beteiligen, aber wenn es gemobbt wird, muss es zurückschlagen“, schrieb ein Web-User.

Mobbing und Gewalt an den Schulen und Hochschulen ist in den letzten Jahren vermehrt in die Schlagzeilen geraten. Im letzten April ist ein Video online gegangen, in dem ein Mädchen wiederholt von älteren Mitschülerinnen geschlagen wurde. Im Juni 2014 war ein Video zu sehen, in dem verschiedene Teenager in der östlichen Provinz Zhejiang einen Viertklässler mit Zigaretten verbrannten. Im letzten Jahr ist ein Unterstufenschüler aus dem vierten Stock seiner Schule gesprungen, da er es „nicht länger ertragen konnte, jeden Tag von anderen gemobbt zu werden“.

Im letzten Monat wurden landesweit Erziehungsrichtlinien veröffentlicht, um die Gewalt unter den Schüler einzudämmen, dazu zählen auch Ratschläge, wie man mit Mobbingfällen umgehen soll. Die Richtlinien wurden gemeinsam von neun Organisationen veröffentlicht, dazu zählen das Bildungsministerium, der Oberste Volksgerichtshof, das Ministerium für Öffentliche Sicherheit und das Zentralkomitee der Kommunistischen Jugendliga.

Sie wiesen die Schulen an, gegenüber den Konsequenzen von Mobbing und Gewalt aufmerksam zu sein. Die Behörden seien für schwere Mobbingfälle oder Gewalt in ihrem Verwaltungsgebiet verantwortlich. Schüler mit schweren Verhaltensproblemen sollten in spezielle Schule verlegt werden, in schweren Fällen müssten Verwaltungs- oder Kriminalstrafen verhängt werden, wie die Richtlinien sagten. Ein Beamter an der Bildungskommission von Beijing sagte Xinhua, dass man die Bezirkskommission und die Schule angewiesen hätte, den Fall zu behandeln und zu erledigen.