Die Verbesserung der Investitionsfähigkeiten chinesischer Unternehmen und die „Belt and Road“-Initiative als Plattform für globale Finanzströme sollen bei der Überwindung handelsprotektionistischer Tendenzen helfen.

Experten: Zunehmender Protektionismus verstärkt Kosten und Risiken

Die Zunahme von Investitionsbarrieren und Unsicherheiten, die sich aus einem wachsenden globalen Trend zum Handelsprotektionismus ergeben, verursacht aufgrund der Zunahme potenzieller Risiken und Kosten ernste Probleme für grenzüberschreitende Investitionen, sagten Experten am Wochenende.

Ein Mangel an guten Anlagemöglichkeiten ist eines der Hauptprobleme von Unternehmen weltweit, sagte Tu Guangshao, Generaldirektor des chinesischen Staatsfonds China Investment Corporation (CIC), am Samstag auf einem Wirtschaftsforum in Beijing.

Viele Unternehmen sind reichlich mit Kapital ausgestattet, finden aber kaum gute Anlagemöglichkeiten, sagte Tu, bemerkend, dass „auch hohe Vermögenspreise Investitionen verhindert haben”.

„Aufgrund einer weltweiten Zunahme des Protektionismus gestaltet sich der Marktzugang in einigen Sektoren äußerst schwierig“, fügte er hinzu.

Tu sagte, dass weltweit ein starker Fokus auf die Verwendung grenzüberschreitender Investitionen sowie Fusionen und Übernahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums festzustellen ist.

„Investitionen in Auslandsmärkte ist auch eine entscheidende Strategie Chinas zur Steuerung seiner Wirtschaft. Die gute Verwendung von Auslandsdirektinvestitionen nach China (FDI) und aus China (ODI) spielt eine Schlüsselrolle für die Wirtschaftstransformation und wirtschaftliche Modernisierung des Landes“, sagte Tu.

Laut Daten des Handelsministeriums vom 17. November stiegen die FDI in China von Januar bis Oktober im Jahresdurchschnitt um 4,2 Prozent auf 666,3 Milliarden Yuan (91 Milliarden Euro), die ODI des Landes in Nichtfinanzbranchen im Jahresdurchschnitt um 53,3 Prozent auf 146 Milliarden Yuan (20 Milliarden Euro).

Financial Times berichtete am Dienstag, dass China scharf gegen Direktinvestitionen im Ausland vorgehen will, um Kapitalabwanderungen zu zügeln, die Abwärtungsdruck auf den Yuan ausüben und die Devisenreserven verringern.

Der stellvertretende chinesische Finanzminister Zhu Guangyao antwortete laut eines Berichts von chinanews.com am Samstag, dass die Reformpolitik des Landes einschließlich der Internationalisierung des Yuan entschieden voranschreiten wird und chinesische Behörden Marktveränderungen sowie Kapitalflüsse genau beobachten werden.

Der Yuan hat sich gegenüber dem US-Dollar verbilligt, aber gegenüber einem Korb von Währungen verteuert, wurde Zhu im Bericht zitiert. „Oder genauer gesagt, der Yuan hat sich gegenüber anderen Währungen außer dem US-Dollar verteuert. Wenn der US-Dollar am stärksten ist, ist der Yuan am zweitstärksten“, bemerkte Zhu.

Experten sagten, dass China Anstrengungen zur Ermunterung inländischer Unternehmen für Direktinvestitionen in fremde Länder und Regionen macht, aber ausgehende Finanztransaktionen wie Investitionen in Aktien, Wertpapiere und Immobilienmärkte von der Regierung streng reguliert werden, da Spekulation und Kapitalflucht in diesen Sparten leicht möglich ist.

Chinesische Unternehmen sollen sich im Streben nach einem Tugendkreis zwischen industrieller Modernisierung und grenzüberschreitender Kapitalallokation auf die Verbesserung ihrer Investitionsfähigkeiten konzentrieren, sagte Tu.

Liu Weidong, ein Experte der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, sagte auf demselben Forum, dass China seine Anstrengungen zur Förderung der „Belt and Road“-Initiative mit dem Ziel steigert, eine Plattform für globale Finanzströme zu errichten.

China engagiert sich im Rahmen der Initiative um eine Internationalisierung und fördert eine integrative sowie tiefgreifende regionale Wirtschaftskooperation, sagte er.