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Chinesische Übernahmen: Umdenken statt Bedenken

(German.people.cn)
Montag, 31. Oktober 2016
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Der jüngst gezeigte Protektionismus aus Berlin, der sich gegen die Übernahmen deutscher Firmen durch chinesische Unternehmen richtet, ist so unnötig wie kurzsichtig. Damit werden Chancen der Entwicklung vertan.

Wie die deutsche Wirtschaftswoche am Donnerstag berichtete, hat das Bundeswirtschaftsministerium ein Angebot einer chinesischen Firma für die Übernahme des Leuchtmittelproduzenten Osram ausgesetzt. Berlin hat zunächst abgelehnt und später beschlossen, den Erwerb zu prüfen, was Monate in Anspruch nehmen könnte. Diese Hinhaltetaktik ist ein weiteres Zeichen für die deutsche Angst vor China.

Dieser besorgniserregende Schachzug ereignete sich, nur einige Tage nachdem Berlin ohne weitere Begründung die Prüfung des Verkaufs des deutschen Halbleiterherstellers Aixtron an eine chinesische Firma aus „Sicherheitsgründen“ wiederaufgenommen hatte. Dies stellt eine plötzliche Aufhebung der Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Vormonat dar, welche die Glaubwürdigkeit des Käufers noch bestätigt hatte.

Deutschlands wiederholte Prüfung der Angebote chinesischer Investoren verheißt nichts Gutes für potenzielle Käufer aus anderen Teilen der Welt. Falls solche aufdringlichen politischen Einmischungen nicht aufhören, werden deutsche Steuerzahler die Hauptlast dieser Unberechenbarkeit und Unzuverlässigkeit des Landes als Teil der Weltwirtschaft tragen müssen. Die jüngst umgesetzten protektionistischen Maßnahmen der Regierung könnten deutschen Unternehmen zudem die Chance auf eine Wiederbelebung durch ausländisches Kapital nehmen.

Seit Jahren hat Deutschland durch seinen guten Ruf als einer der weltweit führenden Exporteure vom Freihandel außerordentlich profitiert. Es ist mehr als entmutigend zu sehen, dass das Land zunehmend geneigt ist, Barrieren für chinesische Unternehmen aufzustellen. Das lässt Investoren weltweit Berlins Entschlossenheit zur Gewährleistung eines offenen und transparenten Investitionsklimas in Frage stellen.

In den letzten Jahren hat sich das Investitionsklima in Deutschland langsam verschlechtert. Das veranschaulichen auch vor kurzem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte Daten: In den letzten sieben Jahren haben nichtfinanzielle deutsche Unternehmen ihre enormen Ersparnisse von 45,61 Milliarden Euro lieber einbehalten, als sie im Land zu investieren.

Viele in Deutschland sorgen sich darum, dass chinesische Unternehmen nur daran interessiert sind, Technologien und Arbeitsplätze durch Übernahmen zu „stehlen“. In der Tat gibt es aber mehrere erfolgreiche Beispiele, die bewiesen haben, dass diese Bedenken falsch und unnötig sind. Statt kurzfristige Vorteile zu suchen, bevorzugen es chinesische Firmen, ihre Strategien den örtlichen Bedingungen anzupassen und zum gegenseitigen Nutzen die erworbenen Marken in China zu bewerben.

Nach der Einflussnahme bei einer Reihe von chinesischen Angeboten im Laufe von nur einer Woche, ist es für Berlin nun an der Zeit, die unangebrachte Paranoia vor einer „chinesischen Gefahr“ einzumotten und stattdessen dabei zu helfen, die Weltwirtschaft wieder aus dem Graben zu holen.

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