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Diplomat: Deutschland betreibt im Wesentlichen Investitionsprotektionismus

(German.people.cn)
Freitag, 04. November 2016
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Wang Weidong begreift die gegenwärtigen Bestrebungen deutscher Politiker für eine Beschränkung chinesischer Investitionen als Ausdruck protektionistischer Tendenzen, die den Ruf des Landes als offene Marktwirtschaft und die Investitionsumgebung beschädigen.

Laut einem chinesischen Spitzendiplomaten ist die Grundlage des Rufs einiger deutscher Politiker nach Beschränkungen für chinesische Investitionen in Deutschland eine Art von Investitionsprotektionismus, der Deutschlands Ruf als offene Marktwirtschaft und seine Investitionsumgebung beschädigen wird.

Wang Weidong, Gesandter-Botschaftsrat der Wirtschafts- und Handelsabteilung der chinesischen Botschaft in Deutschland, sagte dies kürzlich in einem exklusiven Interview mit Xinhua.

Wang drückte seine Sorge über die Neubewertung des Übernahmeangebots eines chinesischen Investors für das Maschinenbauunternehmen Aixtron durch das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aus, sagte, dass die Einmischung der Regierung unvorhersehbare Veränderungen für die gegenseitig nutzbringende Zusammenarbeit deutscher und chinesischer Unternehmen impliziert.

Laut Medienberichten in Deutschland arbeitet das Ministerium an Gesetzesänderungen und der stärkeren Überprüfung von Auslandsinvestitionen, damit die Regierungen von Mitgliedsländern der Europäischen Union Nicht-EU-Investoren unter bestimmten Voraussetzungen den Erwerb inländischer Unternehmen untersagen können.

Einige deutsche Politiker sagten kürzlich, dass China Auslandsinvestitionen einschränke und warnten, dass die Kerninteressen der europäischen Industrie vor der Gefahr des unlauteren Wettbewerbs geschützt werden sollten.

Laut Wang berücksichtigen alle diese Behauptungen nicht, dass China noch ein Entwicklungsland ist und große Fortschritte bei der Öffnung seines Marktes erzielt hat.

„Diese Behauptungen entstammen keiner gerechten, objektiven Betrachtung der chinesisch-deutschen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, spiegeln nicht die wirkliche Situation chinesischer Investitionen in Deutschland und werden letztendlich Deutschlands Ruf als offene Marktwirtschaft und seine Investitionsumgebung beschädigen“, betonte Wang.

China ist seit 15 Jahren Mitglied der WTO, erfüllt gewissenhaft seine WTO-Verpflichtungen, erweitert den Marktzugang und beseitigt graduell Beschränkungen für Auslandsinvestitionen. Mehr als 8.200 deutsche Unternehmen investierten in China, bisher aber nur 2.000 chinesische in Deutschland.

Im August 2016 beliefen sich die Direktinvestitionen Chinas in Deutschland auf sieben Milliarden Euro, weniger als 30 Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens von Deutschland in China, sagte Wang.

Laut einem Bericht der Bundesbank vom Mai 2016 waren Chinas Direktinvestitionen nur für 0,3 Prozent der Auslandsinvestitionen in Deutschland verantwortlich.

„Die Öffnung des chinesischen Marktes ist ein gradueller Prozess. Deutschland sollte nicht einerseits nach einer weiteren Öffnung verlangen, aber andererseits Barrieren für chinesische Investitionen errichten. Diese Art von Protektionismustendenzen werden weder für Deutschland noch für Europa zielführend sein“, mahnte Wang.

Wang hat darauf hingewiesen, dass deutsche Unternehmen in den letzten mehr als 30 Jahren seit Beginn der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik große Gewinne erzielt haben. Die deutsche Seite sollte ihre Zusammenarbeit mit China aus einer strategischen und langfristigen Perspektive betrachten, um gegenseitigen Nutzen und eine Win-win-Situation zu erreichen.

Wang wiederholte, dass sich China und Deutschland gemeinsam gegen alle Formen des Protektionismus stellen und eine entspannte politische Atmosphäre für die allseitig nutzbringende Zusammenarbeit der Unternehmen schaffen sollten.

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