In der südchinesischen Stadt Shenzhen ist der Wohnraum knapp und die Mieten steigen in schwindelerregende Höhen. Um dem entgegenzuwirken, plant die Lokalregierung nun die Vergrößerung der Wohnfläche durch Landaufschüttung.

Die chinesische Metropole Shenzhen, Nachbarstadt von Hongkong, plant dem Meer 55 Quadratkilometer Land abzutrotzen, um die drastisch in die Höhe schnellenden Mietpreise in den Griff zu bekommen. Dies berichtete die chinesische Wirtschaftszeitung 21st Century Business Herald.

„In Shenzhen haben sich die Wohnungspreise rapide erhöht und die Stadtregierung ergreift nun Maßnahmen, um die Preise zu zügeln“, sagte der Parteichef von Shenzhen Ma Xingrui am Mittwoch und fügte hinzu, dass eine Hauptlösung des Problems der steigenden Immobilienpreise darin bestünde, mehr Land für den Bau von Wohnungen zur Verfügung zu stellen.

Shenzhen ist eine Stadt in der südchinesischen Provinz Guangdong und ein Vorreiter in Sachen Reform und Öffnung.

„Shenzhen ist eine Metropole mit einer kleinen Landfläche. Daher geht der Blick der Stadtregierung in Richtung Meer, um dem Mangel an Land entgegenzuwirken. Neben dem Landgewinnungsplan wird die Stadt auch eine bergige Region von rund 50 Quadratkilometern einebnen“, erklärt Ma. „Shenzhen wird dann über 100 Quadratkilometer an neuem Land haben. Das Volk kann in Zukunft noch mehr von der Stadtregierung erwarten.“

Shenzhen zählt aktuell über zehn Millionen Einwohner auf einer Fläche von rund 2000 Quadratkilometern. Flächenmäßig beträgt Shenzhen ein Achtel der Fläche der Hauptstadt Beijing, in der 21,7 Millionen Menschen leben.

Der Quadratmeterpreis für Wohnraum erreichte in Shenzhen im Februar durchschnittlich 48.095 Yuan (rund 6736 Euro). Laut den Shenzhener Stadtplanungsbehörden ist das ein Anstieg von 72,12 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Der Plan zur Landgewinnung ist von der Zentralregierung sowie der Landesregierung der Provinz Guangdong genehmigt worden“, so Ma.