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Regierung verringert Steuerbelastung in vier Branchen

(German.china.org.cn)
Dienstag, 02. Februar 2016
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Die Branchen Bauwirtschaft, Immobilien, Finanzdienstleistungen und Konsumentendienstleistungen werden in Chinas neues Unternehmenssteuer-Reformprogramm einbezogen.

Eine Baustelle in Nanjing, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Jiangsu.

Die Reform soll die Verkaufssteuer durch eine Mehrwertsteuer – genauer: eine Steuer auf das Endprodukt minus der Steuern auf die Vorprodukte – ersetzt werden. So entfällt eine steuerliche Doppelbelastung und die Unternehmen werden finanziell entlastet.

Nach dem neuen System wird der Steuerbetrag, den die Unternehmen zu zahlen haben, nicht mehr allein auf der Grundlage ihrer Einnahmen berechnet.

Dadurch sollte die Steuerlast der Unternehmen in diesem Jahr um 600 Milliarden Yuan (83,8 Mrd. Euro) reduziert werden können, sagte Steuerexperte Hu Yijian, Professor für Finanz- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Shanghai.

Ministerpraesident Li Keqiang sagte kürzlich bei einem Treffen, dass ein Pilotprogramm zur Verwendung der Mehrwertsteuer an Stelle der Gewerbesteuer bereits positiv verlaufen sei.

Das Programm solle daher ab diesem Jahr mehrere Branchen umfassen, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua.

Analysten gehen davon aus, dass die Branchen, in denen die Steuern auf den Input besonders hoch sind – wie etwa in der Bau- und Immobilienbranche – am meisten von den Änderungen profitieren werden.

In einem Bericht von GF Securities heißt es, dass die Kosten für Bauland große Auswirkungen auf die zu leistende Vorsteuer der Immobilienentwickler hätten. Unter dem neuen System könnte sich deren Gewinnspanne somit erheblich erweitern, wenn die Kosten für das Bauland als Teil der Vorsteuer betrachtet werden.

Auch für Entwickler mit abzugsfähigen Steuern auf andere Kostenfaktoren, wie beispielsweise bei Dekorations- und Installationsprojekten, könnte sich die Gewinnspanne nach der Reform deutlich vergrößern, heißt es in dem Bericht.

Zhu Weiqun, Experte für Steuersysteme an der Finanz- und Wirtschaftsuni Shanghai, sagte, dass sich die steuerliche Belastung von Einrichtungen, die Dienstleistungen für Verbraucher anbieten – wie Restaurants, Hotels, Unterhaltungs- und Tourismuszentren –, durch die Reform stark reduzieren wird.

Die aktuelle Verkaufssteuer für diese Unternehmen liegt bei etwa 5 Prozent ihrer Einnahmen. Nach der Reform werde die Mehrwertsteuer für normale Steuerzahler in diesen Branchen bei schätzungsweise 6 Prozent liegen, während Kleinunternehmen nur rund 3 Prozent werden zahlen müssen, so Zhu.

„Obwohl diese Steuer mit 6 Prozent höher ist als die aktuelle Verkaufssteuer von 5 Prozent, wird der tatsächlich zu zahlende Betrag nach Abzug der Vorsteuer deutlich niedriger ausfallen", sagte Zhu.

Die Anbieter von Finanzdienstleistungen, wie Banken und Broker, werden die Auswirkungen der Steuerreform wohl nicht unmittelbar spüren, weil die Frage, welche Kosten bzw. Vorleistungen abzugsfähig sind, einer weiteren Klärung bedürfen. Die diesbezüglichen Konsultationen zwischen den beteiligten Parteien laufen derzeit noch.

In einem Bericht des Beijinger Unternehmens Gao Hua Securities heißt es, dass die Auswirkungen der Steuerreform auf die inländischen Banken und Broker zumindest kurzfristig milde und überschaubar sein werden.

Auf Grundlage der Analyse ihrer finanziellen Performance im Jahr 2014 schätzt man, dass sich die Gewinne der Banken und Broker vor Steuern um schätzungsweise 0,5 bis 1,7 Prozent verringern werden, da ein Großteil ihrer aktuellen Umsätze bzw. Vorleistungen nicht als abzugsfähig gilt

Langfristig könnten jedoch vor allem die Finanzunternehmen, deren Personal- und Betriebskosten höher sind die ihrer Konkurrenten, stärker von der Reform profitieren, da diese Kosten als abzugsfähige Posten definiert werden können.

In einem Forschungsbericht von PwC (China) heißt es, dass detaillierte Vorschriften für die steuerlichen Reformen in vier weiteren Sektoren wahrscheinlich Ende März vorgestellt und bis zum Ende dieses Jahres in Kraft treten werden.

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