Die Studie zeigt auch, dass die Mütter eine größere Rolle im Hinblick auf den psychologischen Zustand der Kinder spielen, als die Väter. Die befragten Kinder zeigen weitaus mehr negative Emotionen, wenn ihre Mütter die Familie verlassen haben, als wenn sie von ihren Vätern getrennt leben. Gründe dafür könnten sein: Auf der einen Seite spielt die stabile und sichere Umwelt, die die Mutter für das Kind schafft, eine wichtige Rolle beim Aufbau des Vertrauens in die Zukunft. Auf der anderen Seite könnte die Tatsache, dass die Eltern sich oft scheiden lassen, wenn die Mutter fern der Heimat arbeitet, die Kinder negativ beeinflussen.

Im Prozess der Urbanisierung entstehen in China zwei neue Bildungsgruppen: die „Migrantenkinder“, die mit ihren Eltern zusammen in die Städte umziehen, und die „zurückgelassenen Kinder“, die in der ländlichen Heimat zurückgelassen werden. Laut offiziellen Daten aus dem Jahr 2010 gibt es landesweit 35,8 Millionen „Migrantenkinder“ und 61 Millionen „zurückgelassene Kinder“.

Der bekannte Wissenschaftler und Bildungsexperte Yang Dongping hat darauf hingewiesen, dass gesonderte Rechtsmittel und besondere Schutzvorkehrungen für die Rechte der Kinder entworfen werden sollten. Alle Gesellschaftsschichten sollten für die „zurückgelassenen Kinder“ Verantwortung übernehmen und versuchen, das Problem gemeinsam zu lösen. Obwohl viele Wohlfahrtsorganisationen viel für diese Kinder tun, ist es dennoch schwierig, die Lücke, die durch die fehlende Erziehung und Ausbildung durch die Eltern entsteht, zu füllen. Kinder sollten ein normales Familienleben haben.