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Ein-Kind-Politik: Der Tod des Kindes zerstört die ganze Familie

(German.people.cn)
Freitag, 06. Februar 2015
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Täglich sterben in China 40 bis 50 Kinder durch Unfälle. Wegen der Ein-Kind-Politik ist der Verlust eines Kindes besonders tragisch. „Der vorzeitige Tod eines Einzelkindes bedeutet den Zusammenbruch einer Familie“, schreibt Yang Xiaosheng, der die sozialen Folgen untersucht hat.

In seiner langen Reportage „Tod des Einzelkindes: Die Leiden der chinesischen Familie“ (sinngemäß übersetzt) erzählt Yang Xiaosheng sechs wahre Geschichten von sechs Familien in Beijing, die ihr einziges Kind verloren haben. Drei Kinder kamen bei Autounfällen ums Leben, eines starb an einer Krankheit, ein weiteres an einer Gasvergiftung. Das sechste Kind, ein Mädchen, wurde von einem Räuber getötet. Die 14-Jährige war nachts draußen unterwegs, um einen Meteorschauer zu sehen.

Die Interviews waren alles andere als leicht. Die meisten Familien wollten nicht mehr an ihre Tragödie erinnert werden. Yang kann die Schmerzen der Eltern gut nachvollziehen: „Die leidende Seele ist wie ein Damm, der die hohen Wellen nicht mehr ertragen kann. Man muss ihn mit äußerster Vorsicht stützen, sonst bricht er augenblicklich in sich zusammen.“

Noch einmal ein Kind?

„Das war eine andere Qual“, sagt Fu Guangjun rückblickend über die Geburt ihres zweiten Kindes. Ihr erstes Kind war bei dem großen Erdbeben in Sichuan im Jahr 2008 ums Leben gekommen. Fu war zu diesem Zeitpunkt schon 40 Jahre alt, ihr Mann 42.

Im März 2009 war Fu erneut schwanger. Wegen einer fetalen Fehlentwicklung musste sie die Schwangerschaft jedoch abbrechen. Sechs Monate später war Fu wieder schwanger. Die 41-Jährige musste zehn Monate im Bett liegen und sich besonders vorsichtig verhalten. Zum Glück brachte sie letztendlich eine gesunde Tochter zur Welt.

Bei dem verheerenden Erdbeben in der Provinz Sichuan am 12. Mai 2008 waren 68.712 Menschen ums Leben gekommen. 8000 Einzelkinder wurden getötet oder schwer verletzt. Zwei Jahre nach der Katastrophe hatten 3500 Familien aus dem Erdbebengebiet ein neues Kind. Der anderen Hälfte verblieb das Kinderglück jedoch versagt.


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