Das weltweit größte Projekt zur Verflüssigung von Kohle hat am Mittwoch in der Autonomen Region Ningxia erstmals den Betrieb aufgenommen.

Der Bau der Anlage dauerte 39 Monate und kostete 44 Milliarden Yuan (etwa sechs Milliarden Euro). Die gesamte Investitionssumme beträgt nach Angaben des Entwicklers Shenhua Ningxia Coal Industry Group insgesamt 55 Milliarden Yuan.

Obgleich die Kapazitäten der Anlage noch sehr gering sind und den Ölbedarf des Landes nicht decken können, betrachten Insider das Projekt als Meilenstein bei den Bemühungen des Staates nach mehr Energiesicherheit. Denn bis 2020 wird der jährliche Ölbedarf Chinas auf 610 Millionen Tonnen steigen. Das Projekt ist auch ein erster wichtiger Schritt bei der wirtschaftlichen Restrukturierung der Autonomen Region Ningxia.

„Der Abschluss des Projekts ist ein erster wichtiger Schritt in der optimalen Erschließung von Chinas strategischen Energiereserven“, sagte der Vorsitzende der Entwicklungsfirma Shenhua, Zhang Yuzhuo, der China Daily. „Es bedeutet auch, dass Chinas Fähigkeiten zur Herstellung von technischen Komponenten ein neues Niveau erreicht haben.“

Für den Kohle-Analysten von Cinda Securities Co., Zuo Qianming, hat die Technologie zur Verflüssigung von Kohle eher strategische Bedeutung. Große Profite seien nicht zu erwarten. „Wenn der Ölpreis stark steigt, hat China durch das Projekt noch alternative Möglichkeiten der Ölgewinnung“.

Durch die Anlage können pro Jahr 20 Millionen Tonnen Kohle in etwa 2,7 Millionen Tonnen Diesel, eine Millionen Tonnen Naphtha und 340.000 flüssiges Petroleumgas umgewandelt werden.

„Unsere Technologien sind in vielen Bereichen weltweit führend“, sagte Yao Min, der stellvertretende Vorsitzende von Shenhua Ningxia. „Durch im Inland entwickelte Technologien können wir Kosten reduzieren und mehr Gewinn machen“.