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Alexandra Voss: Globale Offenheit und Reziprozität (2)

(German.people.cn)
Freitag, 02. Dezember 2016
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Die Wirtschaftsstrategien „Made in China 2025“ und „Industrie 4.0“ sind äußerst kompatibel, führen aber zwangsläufig auch zu Konkurrenzsituationen. Wie bewerten Sie die aktuelle deutsch-chinesische Zusammenarbeit bei der Umsetzung? Haben Sie Vorschläge für vernetzende Mechanismen zur Stärkung der Kooperation, um künftigen Differenzen vorzubeugen?

Wir haben bei der diesjährigen Umfrage in China produzierende deutsche Unternehmen gefragt, wie sie „Made in China 2025“ für ihr Geschäft in China einschätzen. Das Ergebnis war deutlich positiv. Mehr als die Hälfte der Unternehmen sehen positive Impulse für ihre Geschäftsentwicklung in China. In der Kammer begleiten wir das Thema „Industrie 4.0“ als ganz wichtigen Bestandteil der bilateralen Zusammenarbeit. Unter anderem haben wir das Thema schwerpunktmäßig in unsere Umfrage integriert, einen Runden Tisch gegründet und berichten in Publikationen. Darüber hinaus findet heute und morgen in Berlin auf Einladung des Bundeswirtschaftsministeriums und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine deutsch-chinesisches Symposium zu diesem Thema statt. Hier passiert schon eine ganze Menge, und es handelt sich bestimmt um eines der interessantesten Kooperationsfelder für deutsche und chinesische Unternehmen.

Es gibt Befürchtungen von deutscher Seite, dass das neue chinesische IT-Sicherheitsgesetz Investitionen im Bereich „Industrie 4.0“ erschweren könnte. Geht dieses etwa weiter als die deutsche oder US-amerikanische Gesetzgebung?

Je nachdem, wie die spätere Durchführung des neuen Cybersecurity-Gesetzes erfolgen wird. Wir befürchten, dass möglicherweise neue Investitionshürden für ausländische Unternehmen aufgebaut werden. Bei der neuen Welt der „Industrie 4.0“ und dem „Internet of Things“ geht es ja auch darum, dass Daten gesammelt, analysiert und auf sichere Weise sowie in großer Menge um die Welt geschickt werden müssen. Natürlich entstehen dabei Sicherheitsrisiken, vor denen man sich schützen muss. Nach meiner Ansicht ist es wichtig zu sehen, dass diese Risiken globaler Natur sind. Der Ansatz, durch das Cybersecurity-Gesetz eine lokale Lösung zu finden, wird keinen Erfolg haben, da die Risiken global sind und es Unternehmen erschwert wird, die besten und innovativsten Lösungen zu finden. Deswegen hoffen wir auch hier auf mehr Offenheit und insbesondere mehr internationale Kooperation, um gemeinsame Lösungen für diese globalen Sicherheitsrisiken zu finden.

Verändert sich die Partnerrolle Chinas angesichts der wahrscheinlichen wirtschaftspolitischen Verschiebungen unter dem künftigen Präsidenten Trump in den USA?

Da muss man erst einmal abwarten, welche der Forderungen Donald Trumps nach seinem Amtsantritt tatsächlich Bestand haben werden. Klar ist, dass Deutschland und China als starke Exportnationen in besonderem Maße auf offene Märkte angewiesen sind. Ich kann mir schon vorstellen, dass, wenn sich die USA wirklich stärker auf sich selbst konzentrieren sollten, dies auch Impulse für die weitere Zusammenarbeit gibt sowie Chancen für die deutsch-chinesische Partnerschaft eröffnet.


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