×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Kultur und Gesellschaft

Shanghaier Eltern bedauern Entscheidung für Verbot internationaler Schulgänge

(German.people.cn)
Mittwoch, 09. November 2016
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Neue Vorschriften für die obligatorischen Jahrgangsstufen der Grund- und Mittelschule sowie eine stärkere Schulaufsicht beschränken die Wahlmöglichkeiten für den Nachwuchs, unterstützen aber die Gewährleistung der staatlichen Schulpflicht.

Eine Verwaltungsmitteilung, nach der Shanghai zweisprachige Privatschulen strenger beaufsichtigen wird, befeuerte kürzlich Diskussionen über internationale Schulgänge in China.

Laut eines Berichts von thepaper.cn genehmigte die 24. Sitzung des Ständigen Ausschuss des 12. Nationalen Volkskongresses am Montag Revisionen der Schulverordnungen, wonach gewinnorientierte, von chinesischen Bürgern geführte Privatschulen ab dem 1. September 2017 keine Schulgänge für die Pflichtschulzeit anbieten dürfen.

In China beträgt die Schulpflicht mindestens neun Jahre, fünf oder sechs Jahre Grundschule und drei oder vier Jahre Mittelschule.

Experten sagten, dass Privatschulen mit internationalen Schulabschlüssen in den letzten Jahren von der Regierung relativ lose geführt wurden und das Bildungsangebot in China vielfältiger werden muss.

Schulpflicht

Die Städtische Bildungskommission Shanghai veröffentlichte am 24. Oktober auf ihrem offiziellen WeChat-Konto eine Erklärung über die neuen Vorschriften für internationale Schulabschlüsse in der Stadt.

Laut Mitteilung gibt es in Shanghai vier Arten von Grund- und Mittelschulen, öffentliche Schulen, Privatschulen, chinesisch-ausländische Gymnasien und von Ausländern geführte Schulen. Privat geführte Schulen sollten ihre Schüler nicht im Voraus anmelden, von Ausländern geförderte oder geführte Schulen beschränken sich auf Kindergärten und Gymnasien.

Die Kommission bekräftigte auch einen Paragraphen des Schulpflichtgesetzes, der vorschreibt, dass die Pflichtschulbildung durch die Schulbehörden des Staatsrates bestimmt werden sollte, alle Lehrbücher überprüft und genehmigt werden müssen.

„Das Gesetz legt fest, dass eure Kinder von jetzt ab innerhalb des chinesischen Bildungssystems bleiben und lernen müssen“, schrieb die Shanghaier Mutter wwMama2011 in einem Bildungsforum.

„Es ist ermüdend, ein solches Gesetz zu sehen. Chinesische Kinder können keine internationalen Schulabschlüsse mehr machen, müssen zwischen prüfungsorientierter Ausbildung und dem schnellstmöglichen Schulbesuch im Ausland wählen. So viel Druck“, schrieb der Nutzer „Ein glücklicher Vogel“ auf Sina Weibo.

Unzufriedenheit

„Schüler in unserer Schule besuchen die obligatorischen Klassen“, sagte ein Mitarbeiter einer internationalen Schule im Shanghaier Bezirk Jinshan am Donnerstag gegenüber Global Times, erklärend, dass die Schule ausländische Schüler aus Frankreich, der Schweiz und anderen Ländern hat, diese zusammen mit chinesischen Schülern die Klassen der Grundschule besuchen.

Am Anfang gab es nur internationale Schulen für ausländische Kinder. Einige chinesische Eltern suchten nach Möglichkeiten, ihre Kinder an diese Schulen zu schicken, sagte Chu Zhaohui, Forscher am Nationalen Institut für Erziehungswissenschaften gegenüber Global Times.

„Später gab es dann einige von Chinesen eröffnete internationale Schulen oder internationale Klassen an öffentlichen Schulen, sie alle boten internationale Schulgänge an“, sagte Chu, hinzufügend, dass die Eltern dieser Schüler meist unzufrieden waren mit dem chinesischen Prüfungssystem für den Hochschulzugang (gaokao).

„An Halloween waren 99 Prozent der Kinder, die am ‚Spendieren oder schikanieren‘ teilnahmen, Chinesen, aber fast alle sprachen Englisch. Ich denke, dass die Sorge der Regierung angemessen ist, weil es sehr traurig ist, dass Kinder ihre ethnische Identität verlieren, schrieb EMMALIKA, eine andere Nutzerin von Sina Weibo.

Chu sagte allerdings auch, dass Ausdrücke wie „Verlust der Bildungssouveränität“ oder sogar „Verwestlichung“ und „Kolonisation“ für internationale Schulen und Schulabschlüsse in China übertrieben sind, da die Leiter und Lehrer dieser Schulen größtenteils Chinesen sind.

Grauzone

Xiong Bingqi, Vizepräsident des 21st Century Education Research Institute, sagte, dass einige internationale Schulgänge in China von privaten Organisationen, Instituten oder sogar Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, weshalb diese Schulen nicht beaufsichtigt oder durch lokale Schulämter genehmigt, einige nicht einmal registriert werden. „Hier besteht eine Grauzone“, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua.

Es gibt keine klare Definition für diese Schulen und keine spezifischen Bestimmungen für ihre Verwaltung, sagte Chu.

Die Vorschriften müssen verbessert und vervollständigt werden, aber auch das Recht der Eltern und Schüler für die Wahl ihrer Ausbildung muss respektiert werden, bemerkte Chu.

Während der nichtobligatorischen Schulperiode, einschließlich des Kindergartens und des Gymnasiums, haben Privatschulen den Schülern tatsächlich mehr Wahlmöglichkeiten zur Verfügung gestellt, sagte Chu.

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.