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Karl-Heinz Riedle über den BVB und das runde Leder in China: Passion und harte Arbeit

(German.people.cn)
Montag, 07. November 2016
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Von Ge Feili und Hua Fang, People’s Daily Online

Im Interview spricht Riedle über seine Arbeit als BVB-Markenbotschafter, seine Trainer-Ambitionen, die chinesischen Fans sowie über die Lage und Zukunft des Fußballs in der Volksrepublik.

Borussia Dortmund hat mit „Sport 8“ seit diesem Jahr einen Kooperationspartner in China. Am vergangenen Freitag besuchte der ehemalige Fußball-Profi und derzeitige internationale Markenbotschafter des BVB, Karl-Heinz Riedle, den Sitz des Unternehmens in Beijing. Dort stellte er sich Fragen und Autogramm-Wünschen von BVB-Fans, ließ sich das Können des Nachwuchses vorführen und zeigte sich gegenüber People’s Daily Online zu einem Interview bereit.

„Sport 8“ ist ein junges Unternehmen mit Sitz in der chinesischen Hauptstadt zur Förderung des Fußballs in China, welches sich auch der Ausbildung des Nachwuchses widmet. In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung wird zudem die Fortbildung von Sportlehrern organisiert. Durch den Austausch mit ausländischen Trainern und Clubs soll die Entwicklung des chinesischen Fußballs und der Aufbau von Vereinsstrukturen beschleunigt werden.

Karl-Heinz Riedle (rechts) und der Geschäftsführer von „Sport 8“, Bai Qiang (links), verfolgen eine Video-Aufzeichnung über das Training des chinesischen Fußball-Nachwuchses. (Foto: Hua Fang)

Sie haben 1990 in Italien den WM-Titel geholt und mit dem BVB 1995 und 1996 zweimal in Folge den deutschen Meistertitel gewonnen sowie 1997 beim „UEFA Champions League“-Finale den Titel geholt. Welcher Meistertitel ist für Sie am wichtigsten und warum?

Ich habe ja mit Werder Bremen in meinem zweiten Bundesliga-Jahr den Titel geholt. Das war sehr schön, weil ich im Jahr davor abgestiegen bin mit Blau-Weiß 90 Berlin und dann im Jahr darauf die Meisterschaft zu gewinnen, war natürlich schon sehr schön als junger Spieler.

Aber natürlich war mit der schönste Erfolg 95, wo wir das erste Mal mit dem BVB den Titel gewonnen haben und dann in einem acht oder neun Stunden Bustransfer durch die ganze Stadt gefahren sind mit fast einer Million Leuten, die uns da zugejubelt haben. Das war schon sehr speziell.

1990 wechselten Sie vom Werder Bremen zum Lazio Rom. Was war der Hauptgrund dafür? War es die WM 1990?

In den Jahren ist fast jeder Spieler – jeder große Top-Spieler auf dieser Welt – irgendwo in Italien gewesen. Das war die Liga schlechthin und ich hatte damals auch ein super Angebot von Italien, vom Lazio Rom, bekommen. Also war es sowohl finanziell als natürlich auch der Reiz, bei den besten Spielern in der Welt spielen zu können. Das waren sicherlich die zwei Hauptgründe.

Ich bin jetzt nicht, weil ich Italienisch gelernt habe, darunter gegangen, aber das war natürlich ein schöner Nebeneffekt.

Nach der Rückkehr zum BVB wechselten Sie 1997 zur englischen Premier League. Was ist Ihrer Meinung nach der größte Unterschied zwischen Bundesliga und den anderen europäischen Fußballligen?

Also ich kann jetzt nur von meiner Zeit damals berichten, wo ich nach England gegangen bin, da war sicherlich die Premier League in dem Moment das Gleiche, was die italienische Liga Jahre zuvor war, das war die beste Liga in der Welt und da wollte jeder Spieler hin. Und Liverpool war eh einer meiner Lieblingsvereine – als kleines Kind schon. Das war immer mal auch ein Traum, da zu spielen.

Der große Unterschied zum damaligen Zeitpunkt war die Schnelligkeit im Spiel. Die war wesentlich höher als in Italien. In Italien hat man viel mehr taktisch gespielt oder auch in der Bundesliga. Aber mittlerweile hat sich das total gewandelt. Es gibt, glaube ich, keinen Unterschied mehr. Im Gegenteil würde ich sogar sagen, technisch ist die Bundesliga der Premier League auch wahrscheinlich sogar voraus. Nur das ganze Spektakel in England hat natürlich viel mehr anderes Potential financial-wise, aber ansonsten vom Standard her tun sich bei den Ligen nicht viel.

Sie sind momentan der internationale Markenbotschafter für den BVB. Wie finden Sie China und die chinesische Fußballliga? Haben Sie Trainer-Ambitionen? Wären Sie an einem Job als Chef-Trainer eines chinesischen Vereins interessiert?

Wir haben einen sehr guten Eindruck von China. Wir sind ja hier nun schon ein paar Mal rübergekommen oder in diesem Jahr waren wir ja auch in Shanghai bei diesem Turnier [gegen Manchester United als Teil des „Champions Cup China“], was auch sehr schön war, was auch sehr erfolgreich war für Dortmund, weil wir uns auch sehr positiv präsentiert haben, speziell auch in der Presse. Einfach als ein Club der sehr nahbar ist, was jetzt vielleicht viele englische Clubs nicht mehr machen oder nötig haben. Aber da haben wir, glaube ich, einen sehr guten Eindruck hinterlassen und das gilt es nun auch auszubauen, dass wir noch mehr Fans generieren können in China, dass sie auch den BVB miterleben können und Teil dieser BVB-Familie werden können.

Und zu meinen Ambitionen als Trainer: Ich glaube die sind vorbei, die hatte ich auch nie und deshalb ist das so für mich so, wie es ist, sehr gut. Ich habe da keine großen Ambitionen noch ins Trainergeschäft einzusteigen.


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