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Chinesische Firma erfindet „luftreinigende Wände“

(German.people.cn)
Freitag, 22. Januar 2016
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Das chinesische Unternehmen Kaier behauptet, ein neues Baumaterial erfunden zu haben, das die Außenwände von Gebäuden in Luftreiniger verwandeln kann. Ein spezieller Schmelz soll in der Lage sein, Schadstoffe wie PM2,5 zu zersetzen.

Das in der ostchinesischen Provinz Zhejiang angesiedelte Unternehmen Kaier New Material Co Ltd hat verkündet, dass es mittels eines neuen Materials in der Lage sei, die Außenwände von Gebäuden zu Luftfiltern zu machen.

Laut dem chinesischen Lackhersteller habe das Unternehmen eine Art „Schmelz-Block“ entwickelt, der Schadstoffe, darunter auch Feinstaub des Faktors PM2,5, in die Bestandteile Kohlendioxid, Mineralsalz und Wasser zersetzen kann.

„Wir haben den Schmelz mit einem stark oxidierenden und hydrophilen Nanomaterial versetzt. Das neue Material wird eine photosytheseartige Reaktion mit organischen Schadstoffen wie Stickoxiden oder Sulfiden eingehen“, erklärt Shu Wenxiao, ein Wissenschaftler des Unternehmens.

PM2,5 – Schwebstoffpartikel mit weniger als 2,5 Mikrometern Durchmesser – besteht aus Schadstoffen einschließlich organischen Substanzen, Sulfaten und Nitraten.

Shu geht davon aus, dass 200 Quadratmetern an derartigen „Schmelz-Blöcken“ die gleiche Luftreinigungskraft zukommt, wie 14 ausgewachsenen Bäumen. „Wenn wir ein einhundert Meter hohes Gebäude mit 20.000 Quadratmetern des Materials überziehen, wird das Gebäude in der Lage sein, die Luft so effektiv wie 1400 Bäume zu filtern.“

Das Wasser, das bei der chemischen Reaktion entsteht, könnte Shu zufolge in einem dünnen Film an der Außenwand des Gebäudes hinunterfließen, so dass obendrein die Fenster nicht mehr gereinigt werden müssten.

Laut Aussage des Unternehmens ist die Selbstreinigungs-Fähigkeit bereits Anfang diesen Monats von einem Testzentrum für Baumaterial bestätigt worden, während die Authentifikation der Luftreinigungs-Funktion noch aussteht.

„Wir testen das Material seit zehn Monaten an den Außenwänden unseres Gebäudes und es hat Schadstoffe zersetzt“, erklärt es. „Dennoch planen wir noch nicht, das Produkt auf den Markt zu bringen. Denn den heimischen Testinstituten fehlen Standards für solche Materialien und so sind wir auf der Suche nach ausländischen Organisationen.“

Es gibt jedoch Zweifel.

„Technisch gesehen kann Nanomaterial organische Stoffe unter Verwendung von Sonnenlicht zersetzen“, meint Pan Liangjiang von einem in Zhejiang ansässigen Unternehmen, das Umweltschutztechnologien entwickelt. Ob das Material wirklich für den Bau von Gebäuden verwendet werden könne, sei jedoch fraglich. „Dabei gibt es einige Punkte zu beachten, wie zum Beispiel, ob das entstehende Mineralsalz die Funktionsfähigkeit und Lebensdauer des Materials beeinträchtigt. Oder ob die verringerte Sonneneinstrahlung bei Smog Einfluss auf den Zersetzungseffekt hat.“ 

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