Werden Menschen eines Tages bei der Arbeit von Robotern abgelöst? Zu diesem keineswegs neuen Thema liegen nun Zahlen vor: Expertenmeinungen zufolge soll rund die Hälfte der Arbeit in Japan in den kommenden 20 Jahren von Robotern oder von künstlicher Intelligenz erledigt werden.
Wissenschaftler aus Japan und Großbritannien haben die potenziellen Einflüsse von Computern auf 601 Berufe in Japan untersucht, in denen derzeit über 42 Millionen Menschen beschäftigt sind. Konnte ein Arbeitsanteil von 66 Prozent durch Roboter oder von künstlicher Intelligenz übernommen werden, so galt der Beruf als „ersetzbar". Dies trifft der Untersuchung zufolge auf 49 Prozent dieser Jobs zu.
Ähnliche Untersuchungen wurden zuvor in den USA und in Großbritannien eingeleitet. Die Zahl der „ersetzbaren" Arbeiten in den USA und in Großbritannien lag bei respektive 47 und 35 Prozent. Besonders leicht falle die Übernahme durch Roboter in den Berufen Sekretär, Taxifahrer, Kassierer, Wächter, Reinigungskraft und Zimmerkellner, da diese keine speziellen Fertigkeiten erforderten. Im Gegensatz hierzu stünden den Experten zufolge die Berufe Arzt, Lehrer, Forscher und Reiserleiter, die stark auf der zwischenmenschlichen Kommunikation aufbauten.
Aufgrund des Arbeitskräftemangels investiert Japan stark in die Erforschung von Robotern und liegt in diesem Bereich an der Weltspitze. Bereits über 250.000 industrielle Roboter werden in japanischen Unternehmen eingesetzt. Sie finden als Rettungskräfte in Katastrophenfällen oder gar als Servicekräfte in „Roboterhotels" Anwendung.
Auch in China boomt die Roboterindustrie. Viele chinesische Unternehmen setzen derzeit industrielle Roboter ein, mitunter in Restaurants und an Flughäfen. Ein besonders fortschrittlicher Roboter am Flughafen Sanya-Phönix auf der südchinesischen Insel Hainan kann sogar mit Menschen kommunizieren und navigieren.
Zahlreiche Experten vertreten die Meinung, dass die umfangreichere Verwendung von Robotern nicht zwangsweise die „Arbeitslosigkeit" des Menschen bedeutet. Roboter übernähmen vor allem die körperliche Arbeit, während weiterhin Kreativität, Empathie und Kommunikation des Menschen gefragt seien.