Viele wohlhabende Chinesen möchten im Ausland investieren, wie ein am Montag veröffentlichter Bericht des Hurun-Forschungsinstituts zeigt. Rund 40 Prozent von ihnen interessieren sich für ausländische Grundstücke und Immobilien.
Nachdem sich der chinesische Markt etwas abgekühlt hat, werden Immobilien im Ausland zunehmend attraktiv, hieß es im Bericht. Insbesondere die Vereinigten Staaten und Kanada seien interessante Investitionsziele. Von den Befragten bevorzugten 60 Prozent die USA, 22 Prozent Kanada und sieben Prozent Europa. Die attraktivsten Städte sind demnach Los Angeles, San Francisco und Vancouver. In der Top-Ten-Liste erscheinen zudem vier weitere nordamerikanische Städte.
Hu Run, der Vorsitzende des Hurun-Berichts, sagte, dass es der diesjährige Trend sei, in ausländische Immobilien zu investieren. Er führt dies auf den starken Yuan, die hohen Preise im chinesischen Festland und auf die Restriktionen im chinesischen Immobilienmarkt zurück.
Wohlhabende Chinesen investieren im Schnitt sechs Millionen Yuan in ausländische Immobilien. In der Umfrage der Shanghaier Agentur gaben 70 Prozent an, dass sie die Häuser erwerben würden, um darin zu wohnen. Der Rest kauft die Immobilien, um mit ihnen zu spekulieren.
Das Interesse an Auslandsinvestitionen bietet chinesischen Immobilienentwicklern neue Möglichkeiten, um ihr Geschäfts ins Ausland auszuweiten, wie die Beijing Times am Dienstag schrieb. Laut Daten von Hurun gibt es auf dem chinesischen Festland 1,09 Millionen Menschen, deren persönlicher Besitz mehr als 10 Millionen Yuan beträgt. Die Zahl der Bürger mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen Yuan liegt demnach bei 67.000. Weitere 17.000 Chinesen verfügen über ein Vermögen von mehr als 500 Millionen Yuan.
Unter ihnen wollen 80 Prozent in Zukunft im Ausland investieren. Mehr als die Hälfte hat bereits solche Erfahrungen in der Firma oder auf privater Ebene sammeln können. Grundstücke und Immobilien, festverzinste Anlagen und Aktien sind die drei wichtigsten Optionen für sie.
Die Studie zeigte, dass Wohlhabende mit 19.8 Prozent hauptsächlich im Ausland investieren, um das Risiko zu steuern. Mit 19,4 Prozent wird die Erziehung der Kinder als zweithäufigster Grund genannt.