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Viele Mütter wollen kein zweites Kind (2)

(German.people.cn)
Donnerstag, 08. März 2018
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Zhu kommt in ihrer Untersuchung zu ähnlichen Ergebnissen.

Zhu selbst gibt ein Drittel ihres verfügbaren Einkommens für die Bildung der Kinder aus. Zusätzlich zur regulären Schulbildung nimmt ihr sechsjähriger Sohn noch außerschulischen Unterricht, der bis zu 30.000 Yuan (3800 Euro) pro Jahr kostet. Ihre Tochter, erst drei Jahre alt, hat nach dem Kindergarten auch schon Unterricht. Der Kurs mit einer Unterrichtsstunde pro Woche kostet 10.000 Yuan (1300 Euro) pro Jahr.

„Mein Stress als Mutter zahlt sich aus. Ich hab das Gefühl, dass meine Kinder direkt an der Startlinie schon gute Chancen haben“, so Zhu.

Für die Qin Haihong bedeutet ihre Arbeit neben dem Muttersein zusätzlich Stress und weniger Lebensqualität.

Die beiden Kinder werden oft zur gleichen Zeit krank. Der Ehemann hat viel zu tun und den Großeltern geht es gesundheitlich nicht gut, Qin ist deswegen oft mit den Kindern allein.

„Meine ganze Zeit geht für so viele kleine Sachen drauf. Ich kann mich absolut nicht entspannen“, erzählt Qin.

Großeltern in China werden oft in die Kindererziehung mit eingebunden und sind auch betroffen.

Die 62-jährige Frau Wang hat sich drei Jahre um ihren Enkel gekümmert, aber hat schließlich den „Job“ als Kindermädchen aufgegeben, weil sie keine Lust mehr auf die ständigen Nachrichten in der WeChat-Gruppe der Schule des Jungen hatte.

„Die Hausaufgaben werden in die Gruppe gepostet und unzählige Updates jeden Tag. Das war so, als wären wir alle nochmal zur Schule gegangen“, beschwert sich Wang.

„Die finanzielle Situation, soziale Absicherung, das soziale Umfeld und der Arbeitsplatz können sich auf den Kinderwunsch auswirken“, erklärt Dong Yuzheng, Leiter der Akademie für Bevölkerungsentwicklung in Guangdong.

Aus Daten des Staatlichen Statistikamts geht hervor, dass es in China letztes Jahr 17,2 Millionen Geburten gab, also etwas weniger als die 17,9 Millionen im Jahr 2016. Die Geburtenrate pro 100.000 Einwohner ist von 1295 auf 1243 gesunken.

„Die Geburtenrate geht nach unten und die Gesellschaft wird älter. Solche Tendenzen sind im Hinblick auf gesellschaftlichen Fortschritt alarmierend. Wir müssen mehr tun, damit Familien wieder mehr Kinder kriegen“, meint Dong.

Laut dem Tätigkeitsbericht der Regierung, der am Montag von Premier Li Keqiang vor dem 13. Nationalen Volkskongress vorgestellt wurde, will die chinesische Regierung vorschulische Bildung weiter fördern und Kindereinrichtungen besser überprüfen.

China werde die verbindliche Schulbildung auf dem Land und in der Stadt gleichmäßig verbessern und sich um das Problem der immer stärkeren außerschulischen Belastung von Grund- und Sekundarschülern kümmern, um ein faires und qualitativ hochwertiges Bildungssystem in China zu schaffen, heißt es in dem Bericht.

Die Regierung werde außerdem die Schwellenwerte für Einkommenssteuer höhersetzen und Steuerfreibeträge für Bildung oder die Behandlung schwerer Krankheiten einführen.

Außerdem stehe die Eröffnung zusätzlicher Kindergärten hoch oben auf der politischen Agenda vieler Lokalregierungen.


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