Die chinesische Basketballlegende Yao Ming wurde am vergangenen Donnerstag offiziell zum Präsidenten der Chinese Basketball Association (CBA) gewählt. Der 37-Jährige ist der erste CBA-Präsident, der kein Staatsbeamter ist.

Von People’s Daily

Bild: Yao Ming nimmt am neunten nationalen Kongress der Chinese Basketball Association (CBA) teil, am 23. Februar 2017. Er wurde am selben Tag zum Präsidenten der CBA gewählt. (Foto: Chinese Basketball Association)

Yao genießt in China und auf der ganzen Welt ein hohes Ansehen. Der gebürtige Shanghaier ist der erste chinesische Basketballspieler, der als erste Wahl eines Teams in die US-amerikanische National Basketball Association (NBA) Einzug hielt sowie der erste asiatische Basketballer, der in die Hall of Fame aufgenommen wurde. Er ist ein Idol für hunderte Millionen Chinesen. Nach dem Rücktritt aus der NBA hat sich Yao vom Sportler zum Geschäftsmann gewandelt, ist ein Investor der Shanghai Bilibili Sharks in der chinesischen Basketballliga und nimmt in dieser neuen Funktion weiter am chinesischen Basketball teil.

Yaos Wahl wird in der Volksrepublik mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Die meisten Chinesen erkennen Yaos Qualifikationen und Fähigkeit an. Die Erwartungen für seine Amtsdauer zur Förderung der chinesischen Basketballreform liegen hoch.

Yaos Wahl gilt als ein wichtiger Teil der chinesischen Basketballreform. Er soll eine tiefe Reform des Verwaltungssystems einleiten. Zuvor waren die CBA-Mitglieder und die Beamten des Basketballverwaltungszentrums des Staatlichen Hauptamts für Sport gleichgestellt. Grundlegend verwaltet nur die Regierung den Sport in China. Im Vergleich dazu trennt sich die CBA nun aber vom Basketballverwaltungszentrum und übernimmt selbst die Geschäftsfunktionen. Damit einher geht ein direkter Einfluss auf die Mobilisierung und die Integration der sozialen Ressourcen sowie die Ordnung und Aktivierung des Arbeitssystems. Yao sagte dahingehend: „Die umfassende Entwicklung des chinesischen Basketballs öffnet eine Tür. Wenn wir durch diese hinaus treten, werden wir einen neuen Weg beschreiten.“

Yao erklärte den Medien, dass er nach seinem Amtsantritt zuerst eine tiefe Erforschung und Wende des Verwaltungssystems der chinesischen Basketballliga fördern werde. Er wolle mit einem marktwirtschaftlichen Bewusstsein und Methoden die Liga in ein öffentliches Kulturgut umbauen, mit welchem die chinesischen Basketballfans zufrieden sein können. Gleichzeitig werde er sich bemühen, Klubs aus der Verlustzone zu holen, mindestens sollten sich Aus- und Einnahmen die Waage halten. „Das gilt als eine wichtige Grundlage für die Wahrung der gesunden Entwicklung der Liga“, so Yao.

In Bezug auf den Aufbau der Nationalmannschaft wies Yao darauf hin, dass das Aufrufsystem durch ein Einladungssystem ersetzt werden sollte und die Auswahlsysteme innoviert werden sollten.

Analysen zufolge braucht die CBA, die seit langem ihrer Verantwortung nicht mehr gerecht wird, eine kühne und entschlossene Reform. Yaos Wahl als CBA-Präsident ist nur ein Beginn der Reform. Die Idee, „Fachleute die Fachgeschäfte machen zu lassen“, kann als Vorbild für die Reform der anderen chinesischen Sportgesellschaften und -vereine dienen.