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Sportunterricht in Schulen großgeschrieben

(CRI)
Mittwoch, 18. Mai 2016
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Sportunterricht soll in China zukünftig mehr Aufmerksamkeit beigemessen werden. Als Ziel einschlägiger Maßnahmen bezeichnet die staatliche Bildungsbehörde die Erhöhung der Gesamtfitness der chinesischen Schülerinnen und Schüler.

Um die Schülerinnen und Schüler zum aktiven Sporttreiben zu ermutigen, fordert das chinesische Bildungsministerium Lehreinrichtungen aller Ebenen dazu auf, bei Aufnahmeprüfungen stärker die Anwesenheitspflicht im Sportunterricht, das Fitnessniveau sowie die sportliche Leistungsfähigkeit der Prüfungsteilnehmer zu berücksichtigen.

Sollte das Bildungsministerium feststellen, dass die Gesamtfitness der Jugendlichen in einer oder mehreren Schulen in drei aufeinanderfolgenden Jahren augenfällig zurückgegangen ist, werden die Schuldirektoren und die für die Bildung zuständigen lokalen Regierungsvertreter bestraft. Vor allem eine Beförderung sei für sie völlig ausgeschlossen, hieß es im jüngst veröffentlichten Dokument des Bildungsministeriums.

„Da die Prüfungsleistungen nach dem gängigen Bildungssystem als wesentliche Kriterien für die Zulassung in höhere Lehranstalten betrachtet werden, sehen wir darin einen effektiven Schritt, sportliche Leistungen in Aufstiegsprüfungen einzuführen, " sagte Wang Defeng, Direktor der Abteilung für körperliche Fitness beim chinesischen Bildungsministerium.

Die Sportstests wurden bereits in die Zulassungsprüfung für Mittelschule oberer Stufe einbezogen, konnten jedoch noch nicht als Teil der Hochschulaufnahmeprüfung (im Volksmund „Gaokao" ) angerechnet werden. Das führte dazu, dass Sportunterricht vor allem in den letzten Schuljahren oftmals absichtlich vernachlässigt wurde. In mehreren Schulen mussten die Sportstunden sogar durch zusätzliche Unterrichte in anderen Fächern ersetzt werden.

Liu Jun, Sportlehrer in einer Mittelschule in der ostchinesischen Metropole Nanjing, beschwert sich vor der Presse über die schlechten Leistungen seiner Schüler:

„In meiner Klasse sind nur ein Sechstel, etwa zehn Schüler in der Lage, fünf Klimmzüge auf einmal zu machen."

Grund war, dass seine Schüler überhaupt keine Zeit hatten, Sport zu treiben. Die ganze Klasse büffelte bloß. Bis acht Uhr abends saßen alle Schülerinnen und Schüler noch im Klassenraum und machten ihre Hausaufgaben. Die meisten Schüler durften um halb zehn nach Hause. Die Internatsschüler mussten eine weitere Stunde lernen, so lautete die Regel.

Unter dem Druck der lokalen Bildungsbehörden mussten viele Schulen ihre Jagd nach Punkten einigermaßen lockern. So dürfen die Schüler während der Mittagspause nun zum Teil tatsächlich Pause machen:

„Der Zeitplan ist der ganzen Schule einheitlich geregelt. Nach dem Mittagsessen müssen wir erst zwanzig Minuten Hausaufgaben machen, dann kriegen wir ein bisschen Zeit zum Schlafen."

Laut einer vom National Fitness Survey durchgeführten Studie hat der Übungsmangel teilweise zum Rückgang der Gesamtfitness der Schülerinnen und Schüler beigetragen.

Die Studie verweist in erster Linie auf den Anstieg der Zahl der unter Fettleibigkeit leidenden chinesischen Jugendlichen. Ihre sportliche Leistungsfähigkeit, darunter Kraft und Ausdauer ihrer unteren Gliedmaßen, baut stark ab.

Um diese Situation umzukehren, ist das Bildungsministerium derzeit dabei, Maßnahmen auszuarbeiten, um sportliche Leistungen in die Hochschulaufnahmeprüfungen mit einzubeziehen.

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