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Internationalisierung von Chinas Universitäten in der Kritik (2)

(German.people.cn)
Freitag, 24. Februar 2017
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Obwohl Chinas Staatsrat keine klaren Zieldaten für die Schaffung von Weltklasse-Universitäten vorgegeben hat, setzen die meisten Universitäten des Landes quantitative Indikatoren ein, um ihre Strategien zu verdeutlichen und zu bewerten. Sie konzentrieren sich darauf, wie viele internationale Studenten eingeschrieben, wie viele Forscher eingestellt sind, wie viele Artikel in internationalen Publikationen veröffentlicht und wie viele Elitenprogramme eingerichtet wurden.

Infolgedessen wird Quantität der Vorzug gegenüber Qualität gegeben. Manche kritisieren, dass die Schwelle für die Immatrikulation an Chinas Top-Universitäten für ausländische Studenten zu niedrig sei. Bei Interviews an führenden chinesischen Universitäten, beschwerten sich einige internationale Studenten darüber, dass einige ihrer Kommilitonen ihrer Meinung nach nicht qualifiziert genug seien und dass sie die Universitäten auffordern, ihre Standards bei der Einschreibung von Ausländern im nächsten Jahr zu erhöhen.

Chinesische Universitäten bieten internationalen Studenten und Forschern großzügigerweise kostenintensive Privilegien. Beispielsweise leben internationale Studenten oft in Einzel- oder Zwei-Personen-Zimmern mit Klimaanlage, Heißwasser, Heizung und Sanitäranlagen, während chinesische Studenten immer noch in veralteten Studentenwohnungen in Vierer- oder Achter-Zimmern leben.

Verglichen mit Universitäten auf Weltklasse-Niveau, welche China nachahmen möchte, liegt das Land noch weit zurück. Die meisten Universitäten in den USA oder Europa erlauben allen Studenten ohne jegliche Voraussetzungen der Nationalität, sich für Unterkünfte auf dem Campus anzumelden. Sie trennen dabei nicht nach einheimischen und internationalen Studenten. Internationale und einheimische Studenten leben daher oft in denselben Wohngebäuden.

Die meisten chinesischen Universitäten trennen die Verwaltungsstrukturen für chinesische und internationale Studenten auf. Einschreibung, Kursverwaltung, Unterkunft, Finanzierung und Soziales werden separat bearbeitet. Dies stellt einen großen Unterschied zu Universitäten in entwickelten Ländern dar, wo alle Studenten unter einer Verwaltung gleich behandelt werden.

Diese menschengemachte psychologische Abtrennung könnte Beijings Ambitionen zum Aufbau seiner Bildungsmarken behindern. In meinen Interviews äußerten sowohl internationale als auch chinesische Studenten Bedenken darüber, dass es schwierig sei, mit anderen Gruppen in Kontakt zu kommen, da sie Teil verschiedener Systeme seien. Wenn Studenten anders verwaltet und behandelt werden, verringert dies ihre Interaktion und untergräbt Bildungswerte wie Fairness und soziale Gleichheit.

Die Autorin Qiu Zhibo ist eine unabhängige Forscherin und politische Beraterin, die ehemals im UN-Hauptquartier in New York tätig war.


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