Laut Experten soll Chinas Wirtschaft stabil bleiben und weiter wachsen. Im neuen Jahr soll sie erneut die „Lokomotive“ zum Antrieb des globalen Wirtschaftswachstums bilden.
Von People’s Daily
Die Weltbank hat am vergangenen Dienstag die aktuellsten „Global Economic Prospects“ veröffentlicht, nach denen die Weltwirtschaft 2017 um 2,7 Prozent wachsen, während Chinas Wirtschaft im laufenden Jahr um 6,5 Prozent zunehmen soll.
Der Bericht prognostiziert, dass die Wirtschaft der aufstrebenden Märkte und Entwicklungsländer 2017 um 4,2 Prozent wachsen und damit 1,6 Prozent zum globalen Wirtschaftswachstum beitragen. „2017 wird der Antrieb des globalen Wirtschaftswachstums von der Einheit der Schwellenländer abhängen“, sagte Yu Miaojie, stellvertretender Direktor des staatlichen Forschungsinstituts für Entwicklung der Peking-Universität, im Interview mit People’s Daily. Derzeit gebe es zwei „Motoren“ des globalen Wirtschaftswachstums, nämlich die Wirtschaftseinheit der Industrieländer und die Wirtschaftseinheit der Schwellenländer. Die Wirtschaftseinheit der Industrieländer besteht hauptsächlich aus den USA, Europa und Japan, während China, Russland, Brasilien, Indien sowie Südafrika hauptsächlich die Wirtschaftseinheit der Schwellenländer bilden.
„Die Weltwirtschaft ist noch voller Ungewissheit. Ein neues ‚Black Swan‘-Ereignis kann noch geschehen“, so Yu. Unklar sei noch, wie sich die Wahlen in Frankreich auf die Weltwirtschaft auswirken. Die europäische Wirtschaft befinde sich in einer Zeit der Schwäche und die US-amerikanische wirtschaftliche Politik könne vom „Geist der Deglobalisierung“ beeinflusst werden. Beide Trends seien deutlich und beeinträchtigen den globalen Freihandel. Im Gegensatz dazu sei die Entwicklungstendenz der Entwicklungsländer, die von China geleitet werden, im neuen Jahr im Vergleich stabiler und deutlicher. Nach Schätzungen soll 2017 eine neue Dynamik entstehen, bei der das Weltwirtschaftswachstum von den Schwellenländern abhänge und das Wirtschaftswachstum der Entwicklungsländer von China abhänge.
Yu zufolge wird die US-amerikanische Wirtschaft nach Trumps Amtsantritt die regionale Handelsbarriere verstärken und die Handelsfriktionen werden steigen. Auf wirtschaftlicher Ebene werden sie einen „nationalen Isolationismus“ einnehmen. Europa werde vom britischen Brexit und dem Flüchtlingsstrom in Deutschland beeinträchtigt und die schwache Wirtschaft könnte sich weiter verschlimmern. Japans Wirtschaft werde ein wenig stabiler als die der USA und Europa sein, aber trotzdem werde das Wirtschaftswachstum nur bei etwa 0,6 Prozent liegen und könne die Weltwirtschaft kaum antreiben. Im Vergleich dazu werde Chinas Wirtschaft dank des kontinuierlichen Antriebs der Reform auf der Angebotsseite stabil und weiter wachsen. Gleichzeitig werde der inländische Markt effektiv erweitert, das Einkommen der Bürger weiter erhöht und der Export im neuen Jahr gesteigert. Zudem werden immer mehr chinesische Unternehmen dank der Erhöhung der internationalen Wettbewerbsstärke ins Ausland gehen und damit die direkten Greenfield-Investitionen in Übersee zunehmen. Sowohl Importe als auch Exporte werden zusammen vorangetrieben und China dadurch mehr Arbeitsmöglichkeiten für die Auslandsinvestitionszielländer anbieten.
Der Blick in die Zukunft von 2017 zeigt zahlreiche Ungewissheiten für die Weltwirtschaft. Trotzdem werde China dank der enormen Wirtschaftsgröße, der relativ schnellen wirtschaftlichen Zuwachsgeschwindigkeit, des globalen Win-Win-Öffnungskonzeptes und regionalen Kooperationskonzeptes die „Lokomotive“ der globalen Wirtschaftsbelebung und -entwicklung bilden. Der von China initiierte Aufbau der „Belt and Road“-Initiative, die „Regional Comprehensive Economic Partnership“ sowie die Süd-Süd-Kooperation werden wegen ihrer Übereinstimmung mit den grundlegenden Interessen von immer mehr der betreffenden Länder respektiert und unterstützt. China werde eine unersetzbare Führungsrolle für die wirtschaftliche Entwicklung der Region Asien-Pazifik und sogar der ganzen Welt spielen.