Seit einigen Jahren expandieren chinesische Smartphone-Unternehmen auch ins Ausland. In Indien dominieren sie nun das Handygeschäft. Xiaomis Umsätze im Nachbarland übersteigen bereits 950 Millionen Euro.

Der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi begann erst vor zwei Jahren mit dem Handyverkauf in Indien, erreicht aber bereits Jahresumsätze von mehr als einer Milliarde US-Dollar (950 Millionen Euro). Chinesische Marken werden Schritt für Schritt die dominierende Rolle auf dem weltweit am schnellsten wachsenden Handymarkt spielen, wie Bloomberg News berichtet.

Xiaomi gab bekannt, dass 2016 seine Smartphone-Lieferungen im Vergleich zum vergangenen Jahr um knapp 150 Prozent zugenommen haben. Allein im dritten Quartal konnten zwei Millionen Smartphones verkauft werden.

Xiaomi hat im Reich der Mitte sein Umsatzziel nicht erreicht und sein Marktrang ist auf den vierten Platz gefallen. Deshalb wurde der Umsatzfokus auf den indischen Markt gelegt.

Die globale Nachfrage nach Smartphones stagniert, während der indische Markt immer attraktiver für ausländische Investoren wird. Die chinesischen Handy-Hersteller machen in Indien umfangreiche Werbung und bieten auf dem indischen Markt Hochleistungssmartphones zu äußerst günstigen Preisen an.

Nach Angaben der Marktforschungsfirma Counterpoint Research lag der Marktanteil der Smartphone-Exporte der chinesischen Marken Xiaomi, Oppo und Lenovo im vergangenen November in Indien durch die intensiven Werbekampagnen bei 51 Prozent. Im Vergleich dazu ist der Anteil der heimischen indischen Handymarken im November von ehemals 40 Prozent auf 20 Prozent gefallen.

Gemäß der Vorgabe der indischen Regierung wurden drei Viertel der Xiaomi-Smartphones im Land selbst hergestellt.

Oppo, der Platzhirsch auf dem chinesischen Handymarkt, plant in den kommenden zwei bis drei Jahren 1,5 Milliarden Yuan (210 Millionen Euro) in Indien zu investieren, um dort einen eigenen Industriepark zu errichten. Voraussichtlich soll die Produktionsmenge von Oppo 50 Millionen Geräte erreichen.