Normalerweise kann Reis nur in Süßwasser gedeihen. Mit Probepflanzungen von Meerwasserreis verfolgt China das Ziel, zur Bewältigung der Herausforderungen hinsichtlich der zukünftigen Nahrungssicherheit beizutragen.

Das Wuhaner Forschungsinstitut für Biotechnologie gab vor kurzem bekannt, dass die neue Reissorte „Haidao 86“, die an Meeresküsten, in alkalischen und salzhaltigen Böden angepflanzt werden könne, erfolgreich getestet wurde. Die durchschnittliche Ertragsmenge für 666,7 Quadratmeter Anbaufläche soll 150 Kilogramm übertreffen.

Meerwasserreis ist eine Reissorte, die im Salzwasser an Meeresküsten angepflanzt werden kann. Nach über 30 Jahren an Probepflanzungen besitzt „Haidao 86“ viele Besonderheiten, wie beispielsweise eine hohe Toleranz gegenüber Salz, Alkalien und Überschwemmungen. Er ist in der Lage, unter Bedingungen wie einem pH-Wert unter 9,3 oder in Meerwasser mit einem Salzgehalt von weniger als 0,6 Prozent zu gedeihen.

2016 wurden testweise knapp vier Quadratkilometer Meerwasserreis in den Provinzen Guangdong, Shandong und Jilin angepflanzt. Die Produktionsmenge übertraf 300 Kilogramm auf 666,7 Quadratmeter. 2017 soll die Probepflanzungsfläche auf über 6,67 Quadratkilometer erweitert werden.

Die Höhe des Meerwasserreises an der Meeresküste kann 1,8 bis 2,3 Meter erreichen. Auch auf alkalischen und salzhaltigen Böden kann die Höhe 1,4 bis 1,5 Meter betragen. Zur Reife sind die Ähren 22 bis 23 Zentimeter lang. Nach dem Dreschen ist der Reis karminrot.

Die Gesamtfläche der alkalischen und salzhaltigen Böden in China beträgt eine Million Hektar. Davon sind 133.333 Hektar für den Anbau von Meerwasserreis geeignet. Eine Bepflanzung dieser Fläche würde bedeuten, dass jährlich zusätzliche 30 Milliarden Kilo Getreide produziert werden könnten. Dies würde einen wichtigen Beitrag für Chinas Nahrungssicherheit leisten.