China plagen Dürren und Fluten sowie verschmutztes Grundwasser und verkalktes Leitungswasser im Norden. Das immer dichter werdende Netz zur Wasserumleitung hat dahingehend bereits viel Abhilfe geschaffen.
Chinas größtes Wassertransferprojekt seiner Geschichte hat bereits 7,3 Milliarden Kubikmeter Wasser vom Süden des Landes nach Norden transportiert und damit das Leben von 87 Millionen Menschen positiv verändert.
Das Kommissionsbüro des Staatsrats zum Süd-Nord-Wassertransferprojekt gab am Montag bekannt, dass seit dem Start der ersten Phase der östlichen Route im Dezember 2013 bereits 1,1 Milliarden Kubikmeter Wasser vom Yangtse zu den Städten der Provinz Shandong, einschließlich Jinan, Dezhou und Weihai, geflossen sind und der Wassermangel von über 40 Millionen Menschen gemildert wurde.
Das Büro gab weiterhin bekannt, dass 6,2 Milliarden Kubikmeter Wasser von Zentral- und Nordchina durch die mittlere Route des Projekts vom Danjiangkou-Reservoir in der Provinz Hubei aus nach Beijing, Tianjin, Hebei und Henan umgeleitet wurden und 47 Millionen Menschen zugutekamen.
Über die Jahre wurde diese menschliche Ingenieurskunst Gegenstand von vielen Kontroversen und Fragen. Einige ausländische Medien zweifelten daran, ob die Vorteile die Kosten überwiegen würden und beschrieben das Projekt als „hochriskantes Glücksspiel“. Andere hinterfragten, ob das transportierte Wasser sauber und sicher wäre und ob das Projekt langfristig zwei von Chinas wichtigsten Flüssen schaden könnte.
Hydrologen hoben effektive Maßnahmen hervor, wie Verschmutzung verringert und umweltbewusstes Bauen realisiert werden kann, um die Wasserqualität entlang der Routen zu garantieren. Die Qualität des Leitungswassers in den nördlichen Städten hat sich seit Beginn des Umleitungsprojekts verbessert.
Wassermassen
Nach einer Reise von über 1.200 Kilometern stellt das Wasser aus dem Süden 70 Prozent des Leitungswassers von mehr als 11 Millionen Einwohnern in der Beijinger Innenstadt. Laut Liang Li, Sprecher der Beijinger Wasserwerke, hat das Miyun-Reservoir – das größte der Stadt – mit 1,6 Milliarden Kubikmetern Wasser einen 16-Jahre-Rekord aufgestellt.
Die verbesserte Wasserqualität in der Hauptstadt zeigt sich unter anderem auch an der geringeren Härte, welche von 380 Milligramm pro Liter auf 130 Milligramm pro Liter reduziert werden konnte. Beijing nutzte vormals vor allem Grundwasser mit einem hohen Anteil an Kalzium und Magnesium, was zur Verkalkung von Duschköpfen und steifer Wäsche führte.
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