Büroleiter E Jingping sagte am Montag gegenüber Medien, dass die Großprojekte eine wichtige Rolle für die Umwelt spielen, Dürren und Fluten bekämpfen und die Wasserqualität in nördlichen Regionen verbessern. Shi Weixin, Chefkonstrukteur des Projekts in Beijing, sagte gegenüber Global Times, dass das Projekt die Senkung des Grundwasserspiegels effektiv verlangsamt habe.

Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters von 2014 zufolge war das Wasser, welches die Stadt Tianjin erreichte, kaum nutzbar, weil es Schadstoffe und Sedimente durch verschmutzte Böden beim Transport nach Norden aufgenommen hatte.

Laut Shi war diese Behauptung jedoch „übertrieben“, da man bestimmte Leitungen verschlossen habe, um Kontamination zu verhindern. Zudem seien entlang der Leitungen 200 Meter breite Grüngürtel gepflanzt worden, um einen Umweltkorridor zu schaffen. Die effektive Beobachtung der Einrichtungen entlang der Transportroute wurde ebenfalls realisiert.

Gemischte Reaktionen

Im Zuge der Projektverwirklichung hat die Provinzverwaltung von Shandong stark in den Umweltschutz investiert. Seit die östliche Route in Betrieb ist, hat die Regierung Hunderte von Papierfabriken stillgelegt, welche sich vormals für 70 Prozent der Schadstoffe verantwortlich zeigten.

Doch das Umleitungsprojekt hat auch Kritiker. Einige Experten haben darauf hingewiesen, dass das Projekt zu einer Absenkung des Wasserspiegels des Hanjiang-Flusses geführt habe, weiterhin Wasser verschmutze und zu einem Rückgang der Fischbestände führe, wie das Magazin Caixin 2014 berichtete.

Qiu Baoxing, der ehemalige Vizeminister für Wohnungsbau und städtische/ländliche Entwicklung, äußerte sich in einem Artikel aus dem Jahre 2014 dahingehend, dass mit der Ausweitung des Projekts die Umleitung von Wasser immer schwieriger würde. Laut Qiu verursacht das Projekt Verschmutzung entlang seines Verlaufs und diesem Problem ist nur schwer beizukommen.

Meng Qingsong, der stellvertretende Direktor des Umweltschutzamts von Jining, sagte gegenüber Global Times, dass er für das Projekt dankbar sei, da es die örtliche Wasserqualität verbessere. „Wir sorgten uns darum, ob das Wasser aus dem Süden unsere lokale Umwelt beeinträchtigen würde, aber bisher ist nichts derartiges geschehen.“