Die weibliche Beschäftigungsquote ist im vergangenen Jahr weiter gesunken, liegt aber immer noch höher als der Weltdurchschnitt. Die Zwei-Kind-Politik soll die Situation verschlechtern, wie ein Arbeitsmarktbericht prognostiziert.
Das Arbeitsmarktforschungszentrum der Pädagogischen Universität Beijing hat am Donnerstag einen Bericht über den chinesischen Arbeitsmarkt 2016 veröffentlicht.
Der Bericht stellt fest, dass die Erwerbsquote auf dem chinesischen Arbeitsmarkt in den letzten zehn Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist. Diese Tendenz zeigt sich dabei deutlicher bei Frauen als bei Männern. Allerdings liegt die Beschäftigungsquote der Frauen in China immer noch höher als der Weltdurchschnitt.
Darüber hinaus leiden Frauen auch unter der sogenannten „Gläsernen Decke“ beim Karriereaufstieg, auch wenn sie hoch qualifiziert sind. In staatseigenen Unternehmen liegt der Anteil der weiblichen Führungskräfte deutlich niedriger. Weibliche Führungskräfte gibt es meist nur in mittleren oder unteren Positionen. Auch das Einkommen ist niedriger als das von männlichen Führungskräften, obwohl viele Frauen ein höheres Bildungsniveau als ihre männlichen Kollegen besitzen. Zwar ist das Einkommen der Frauen häufig niedriger, aber die Kluft zwischen den Geschlechtern verringert sich.
Die Umsetzung der umfangreichen Zwei-Kind-Politik wird sich jedoch voraussichtlich negativ auf die Beschäftigung von Frauen auswirken. Männliche Arbeitnehmer genießen bei Arbeitgebern nach wie vor Präferenz. Einige Unternehmen wollen keine Frauen einstellen, die bereits verheiratet sind, aber noch kein Kind haben oder wahrscheinlich ein weiteres Kind haben möchten. Einige Arbeitgeber drängen Arbeitnehmerinnen sogar zu Abtreibungen oder freiwilligen Kündigungen.
Auch der Wiedereinstieg ins Berufsleben gestaltet sich für Mütter schwierig, die wegen einer Geburt ihre Berufstätigkeit für längere Zeit unterbrochen haben.