Eine chinesische Atomuhr umrundet derzeit an Bord von Tiangong-2 die Erde. Noch in 30 Millionen Jahren soll die Uhr auf die Sekunde genau gehen. Die nie dagewesene Präzision soll irdischen Navigationssystemen zugutekommen.

Die lasergekühlte Atomuhr wurde vom Schwerpunktlabor für Quantenoptik des Shanghaier Instituts für Optik und Feinmechanik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften entwickelt. (Foto: Liu Liang, China Daily)

Während sich Raumfahrtbegeisterte in China vor allem für das Leben der beiden chinesischen Astronauten an Bord des Weltraumlabors Tiangong-2 interessieren, konzentriert sich Prof. Liu Liang auf die Zeit. Er ist Direktor des Schwerpunktlabors für Quantenoptik des Shanghaier Instituts für Optik und Feinmechanik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Genauer gesagt beobachtet er die Zeitmessung einer lasergekühlten Atomuhr, die er und sein Team über zehn Jahre hinweg perfektioniert haben. Das zylindrische schwarze Objekt hat keinerlei Ähnlichkeit mit einer normalen Uhr, ist aber eines der fortschrittlichsten Zeitmessinstrumente, welches jemals konstruiert wurde.

Die Uhr, welche zusammen mit Tiangong-2 im September ins All gebracht wurde, ist die erste kalte Atomuhr im Weltraum. „Sie ist so genau, dass sie nicht einmal eine Sekunde in 30 Millionen Jahren – vielleicht sogar in 300 Millionen Jahren – im Weltraum falsch geht“, erklärt Liu.

Shenzhou-11, Chinas sechstes bemanntes Raumschiff, wurde am 17. Oktober mit der Trägerrakete CZ-2F des Typs „Langer Marsch“ vom Weltraumbahnhof Jiuquan in der nordwestchinesischen Provinz Gansu aus ins All befördert. (Foto: Feng Yongbin, China Daily)