×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Politik und Wirtschaft

Chinesisch-europäische Beziehungen trotz vereitelter Übernahme stabil

(German.people.cn)
Dienstag, 08. November 2016
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Kleinere Scharmützel wie die durch Gabriels Intervention hervorgerufenen Irritationen werden die stabile Grundtendenz wechselseitiger Vernetzung Chinas und Gesamteuropas zum beiderseitigen Vorteil nicht beeinträchtigen. Zu weit fortgeschritten ist die Zusammenarbeit, zu groß sind die Zukunftschancen.

Der deutsche Vizekanzler und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat China letzte Woche einen offiziellen Besuch abgestattet. Vor seiner Anreise sorgte er für Spannungen mit Beijing, indem er eine chinesische Übernahme des deutschen Maschinenbauunternehmens Aixtron verhinderte. Der Einspruch wurde von einigen Medienkanälen als ein “Nein” Gabriels zu chinesischen Akquisitionen in Deutschland ausgelegt, was wiederum zu aufgeheizten Diskussionen in China führte.

Gabriels Rücknahme der Übernahmegenehmigung gründet teilweise in seinen politischen Interessen. Als Parteivorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) seit 2009 besteht die Möglichkeit, dass er zum nächsten Bundeskanzler gewählt wird. Er versucht daher, die Öffentlichkeit mit Unterschieden seiner Partei zur Christlich Demokratischen Union (CDU) von Angela Merkel zu beeindrucken.

Trotz wechselseitig vorteilhafter Wirtschaftszusammenarbeit Chinas und Deutschlands in der Amtsperiode Merkels sorgt sich Gabriel um eine „gleichberechtigte“ Partnerschaft mit China und will durch die Verhinderung der chinesischen Übernahme eines deutschen Unternehmens mehr Popularität in der Öffentlichkeit gewinnen, in einem Versuch, den Weg für seine politische Karriere zu ebnen.

Sein Einspruch bringt auch den Handelsprotektionismus in Europa, ja der ganzen Welt zum Ausdruck. Geschlagen durch eine Reihe von Krisen beobachtet Europa ein Erstarken von Populismen, die negative Effekte auf die Ansichten von Politikern und der Öffentlichkeit gegenüber dem Freihandel ausüben. Europäer werden gegenüber Globalisierung und regionaler Integration immer misstrauischer. Neben dem Brexit brach im August das lange geplante Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) der EU mit den Vereinigten Staaten zusammen, nachdem drei Jahre Verhandlungen wenig Fortschritt gezeigt hatten. TTIP, sollte es beschlossen werden, wäre das größte bilaterale Freihandelsabkommen der Geschichte.

Die europäischen Länder sind trotz einer Verstärkung des Handelsprotektionismus motiviert und bereit für eine Weiterentwicklung der Wirtschaftszusammenarbeit mit China. Die aktuellen Spannungen über korporative Übernahmen werden das große Bild der chinesisch-europäischen Zusammenarbeit nicht beeinflussen.

Ökonomische Probleme insbesondere nach der Schuldenkrise machten Europa ratlos. Inzwischen ist China eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt und kann Europa greifbare Vorteile verschaffen. Die ökonomische Zusammenarbeit besitzt eine solide Basis und wird durch Gabriels Rücknahme der Übernahmegenehmigung oder dem Handelsprotektionismus nicht beeinträchtigt werden.

Zugegebenermaßen, Ideologie spielte in der Vergangenheit der chinesisch-europäischen Beziehungen eine Rolle, verminderte jedoch mit Chinas rasanter Entwicklung ihre Wirkung auf die bilaterale Zusammenarbeit. Einige Experten behaupten, dass Berlin in seiner Chinapolitik Washington folgt, das wiederum einen Keil zwischen China und Europa treiben will.

Es ist wahr, dass die EU und die Vereinigten Staaten in Sicherheitsfragen wechselseitig abhängig sind und die USA ein wichtiger Faktor in der chinesisch-europäischen Sicherheitskooperation ist. Europa als Ganzes ist jedoch in seiner Wirtschaft und seinem Handel unabhängig, wird bei seinen ökonomischen Verbindungen mit China nicht Washington folgen.

Trotz aktueller Schwierigkeiten besitzt die chinesisch-europäische Wirtschaftszusammenarbeit eine vielversprechende Zukunft. Chinas „Belt and Road“-Initiative, welche die Verbesserung der grenzüberschreitenden Infrastruktur und die Reduzierung von Transportkosten in Asien, Europa und Afrika zum Ziel hat, wird den Ländern entlang der Routen konkrete Handelsgewinne verschaffen.

Die von China initiierte Kooperationsplattform „16 plus 1“, die China mit 16 mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) vereint, ist eines der bedeutendsten Ergebnisse der chinesisch-europäischen Beziehungen. China hat auch den Gedanken der Zusammenarbeit mit Dritten innerhalb der Plattform gefördert, um Bedenken von anderen europäischen Ländern zu mildern. Diese Strategien sind ein Segen für das ganze Europa.

Europäische Länder sind sich völlig bewusst, dass ihre zukünftige Entwicklung eng mit den Wachstumsmärkten und insbesondere mit China verbunden sein wird. Die intensivere Zusammenarbeit mit China ist von vitaler Bedeutung für ihre wirtschaftliche Prosperität.

Sowohl China als auch Europa sollten Möglichkeiten zum Schutz ihrer Zusammenarbeit vor Handelsprotektionismus erkunden. Mehr Handelsgespräche und eine stärkere wirtschaftliche Vernetzung können bei der Linderung europäischer Bedenken über China helfen und im Gegenzug die bilaterale Zusammenarbeit zum beiderseitigen Nutzen erleichtern.

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.