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China muss sich aus den Wirren auf der Koreanischen Halbinsel heraushalten

(German.people.cn)
Dienstag, 20. September 2016
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Nach dem letzten Atomtest Nordkoreas weiten die Vereinigten Staaten, Japan und Südkorea ihre Sanktionen aus. Aufgrund der geringen chinesischen Einwirkungsmöglichkeiten auf die Beteiligten ist es ratsam, sich aus den Wirren herauszuhalten und sich auf langfristige Konsequenzen vorzubereiten.

Die Außenminister der Vereinigten Staaten, Japans und Südkoreas trafen sich am Sonntag vor der UN-Generalversammlung in New York. Sie gaben eine gemeinsame Erklärung zum letzten Atomtest Nordkoreas ab, das erste derartige Dokument von Außenministern der drei Länder seit 2010.

Laut des südkoreanischen Außenministers Yun Byung-Se sind die drei Parteien der Meinung, dass Nordkorea für seine letzten Provokationen einen Preis bezahlen muss. Der US-Außenminister John Kerry forderte Pjöngjang auf, sein Nuklearprogramm einzufrieren, um „ die Länder zusammenzubringen und eine ernste Verhandlung über die Zukunft beginnen zu können“.

Laut US-amerikanischen und südkoreanischen Medien vermuten Analysten gestützt auf quelloffene Satellitenbilder, dass Nordkorea möglicherweise die Vorbereitungen für drei weitere Atomtests beendet hat, die jederzeit stattfinden könnten.

Ihre gemeinsame Erklärung zeigt die harte Haltung gegenüber Nordkorea, offenbart aber auch die Angst vor der Wirklichkeit, dass Nordkorea neue Atomtests durchführen kann und internationale Strafmaßnahmen kaum greifen. Die drei Länder beurteilen den Erfolg ihrer Ansätze wahrscheinlich pessimistisch, müssen aber vorgeben hart zu bleiben.

Nordkorea war im Stande, dem Druck internationaler Strafmaßnahmen zu widerstehen. Während Seoul, Washington und Tokio die Sanktionen ausgeweitet haben, schritt Pjöngjang mit seinen Nuklearwaffen- und Raketentests voran. Pjöngjang hat zumindest kurzfristig die Initiative ergriffen.

Noch schlimmer ist, dass Pjöngjang in seiner völligen Isolation seine Initiative anscheinend missbraucht, um die Situation in Richtung eines Wendepunkts zu lenken. Die nukleare Bedrohung durch Nordkorea bewegt sich momentan auf einem theoretischen Niveau. Was aber wird geschehen falls die Drohung gegen die Vereinigten Staaten real und akut wird? Es wird geglaubt, dass die Führer einiger Beteiligter an maßlose Mittel gedacht haben.

China kann Nordkorea kaum beeinflussen. China kann auch nicht Südkorea, die Vereinigten Staaten und Japan überzeugen. Trotz enormer chinesischer Anstrengungen ist die Situation außer Kontrolle geraten. China stellt sich gegen Kriege und Chaos auf der Koreanischen Halbinsel, sollte deshalb aber nicht die größte Verantwortung schultern.

Falls die Konfrontation zwischen Nordkorea und den genannten drei Ländern eine vernunftwidrige Wendung nimmt, dann sollte China überlegen dies zu verhindern. In der Zwischenzeit sollte es die notwendigen Fähigkeiten entwickeln, um sich aus jedwedem Chaos herauszuhalten. China sollte nicht zulassen, dass vonseiten anderer Beteiligter unrealistische Erwartungen aufgestellt werden.

China sollte seine Fähigkeiten erhöhen, die Gefährdung eigener Interessen durch die Krise auf der Halbinsel zu vermeiden. Es kann rote Linien festlegen, etwa nordkoreanische Atomtests nahe der chinesischen Grenze und die direkte Bedrohung durch die militärische Stationierung der Vereinigten Staaten und Südkorea.

China kann die Feindschaft der beiden Seiten belassen wie sie ist. Fühlen sich alle beunruhigt über einen möglichen Krieg, dann sind sie vielleicht bereit, China zuzuhören und einen Kompromiss unter Chinas Vermittlung zu schließen.

Sich unauffällig zu verhalten bedeutet nicht, dass China seinen Einfluss in Nordostasien aufgeben wird. China kann seine strategischen nuklearen Abschreckungsfähigkeiten ausbauen und das letzte Wort in der Koreafrage sprechen.

China sollte auf der Koreanischen Halbinsel für den schlimmsten Fall vorbereitet sein und sich gleichzeitig in die bestmögliche Richtung bewegen, so dass es sich strategisch entspannt fühlt. 

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