China lehne das nordkoreanische Atomprogramm ab, sagte der chinesische Außenminister Wang Yi. Am Mittwoch kam er bei einem jährlichen Treffen mit seinen Amtskollegen aus Japan und Südkorea zusammen.
Chinesischer Außenminister Wang Yi.
Nordkorea feuerte am Mittwochmorgen vor dem lang erwarteten Treffen zwischen Wang Yi, Fumio Kishida und Yun Byung-se – den Außenministern von China, Japan und Südkorea – von einem U-Boot eine ballistische Rakete ab.
Wang sagte, dass sich China auch weiterhin um eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel bemühe und solchen Fragen durch Dialog und Konsultation lösen wolle.
Der Test folgte auf die Ankündigung Pjöngjangs am Montag, dass es einen „Präventivschlag“ führen würde gegen die jährliche gemeinsame Übung des südkoreanischen und des amerikanisches Militärs, die noch bis 2. September andauert. Der Test war der jüngste in einer Reihe von Raketenstarts, die Pjöngjang durchführte, obwohl sie den Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zuwider laufen.
Wang sagte, dass China alle Worte und Taten ablehne, welche die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verstärken oder gegen die Resolution 2270 verstoßen, die der Sicherheitsrat am 2. März einstimmig verabschiedet hatte, um den Umfang der Sanktionen gegen Nordkorea zu erweitern.
Zhang Liangui, ein Korea-Experte an der Parteischule des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, sagte am Mittwoch, dass der Raketenstart ein neues Thema beim trilateralen Treffen geschaffen habe. Obwohl Beijing wütend auf Seoul sei wegen des geplanten Baus der THAAD-Raketenabwehr, dessen Radar im chinesischen Territorium spionieren kann, habe sich Chinas Position bei der Atomfrage auf der koreanischen Halbinsel nicht verändert.
Zur trinationalen Zusammenarbeit sagte Wang, dass die drei wichtigen Volkswirtschaften China, Japan und Südkorea gemeinsam die Verantwortung tragen sollen für die wirtschaftliche Entwicklung in Ostasien, um so Frieden und Stabilität zu erhalten. Die drei Länder müssen ihr gegenseitiges politisches Vertrauen erhöhen, verstärkt pragmatisch zusammenarbeiten, den Austausch zwischen den Völkern fördern und sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen.
Kishida und Yun sagte, dass ihre Länder Chinas Bemühungen unterstützen, den G20-Gipfel in Hangzhou in der Provinz Zhejiang am 4. und 5. September zu einem Erfolg werden zu lassen. Wang forderte die ostasiatischen Länder auf, die führende Rolle von China, Japan und Südkorea zu unterstützen, um den Aufbau einer ostasiatischen Wirtschafts- und Schicksalsgemeinschaft zu erreichen.