88 Werke des berühmten deutschen Neoexpressionisten Markus Lüpertz werden derzeit in Shanghai präsentiert. Auch Altkanzler Gerhard Schröder befand sich unter den Gästen der Eröffnungszeremonie.
Der renommierte deutsche neoexpressionistische Künstler Markus Lüpertz präsentiert derzeit eine Auswahl seiner Werke in Shanghai. 88 Werke von Lüpertz, darunter 75 Gemälde und 13 Skulpturen, sind in der Ausstellung „Freezing the Time“ im Shanghaier Kunstmuseum zu sehen. Kunstliebhaber können die Ausstellung noch bis zum 27. November besuchen, bevor die Arbeiten wieder nach Deutschland zurückkehren.
Am letzten Freitag nahm Markus Lüpertz an der Eröffnungsfeier der Ausstellung in Shanghai teil und sprach dabei mit den anwesenden Gästen auch über das, was ihn derzeit bewegt: „China ist weit weg und es ist so ganz anders. Aber ich fühle mich hier zu Hause. Vielleicht weil ich hier in Shanghai bin, einer Stadt die viele europäischen Stile beherbergt. Ich bin glücklich, hier mit so unterschiedlichen Menschen ins Gespräch zu kommen. Vor allem den jungen Leuten hier gilt meine Hochachtung. Sie sind sehr gut informiert und sehnen sich nach Wissen.“
Gemälde des deutschen neoexpressionistischen Künstlers Markus Lüpertz.
Lernen über Kunst
Neben der Aufsicht über seine eigene Ausstellung widmete sich Lüpertz auch den Werken chinesischer Künstler im Shanghaier Kunstmuseum. Durch die Werke offenbarten sich ihm Aspekte der chinesischen Kunst. „Ich denke, dass Malerei eine eigene Sprache ist und das Herz des Künstlers durch sie spricht. Mir ist bewusst, was meine chinesischen Kollegen erreichen wollen und ich kann verstehen, was sie sagen möchten. Das ist ein Grund, warum ich nach China gekommen bin – ich will mehr über die Werke meiner chinesischen Kollegen erfahren“, so der aus Reichenberg stammende deutsche Künstler.
Die Ausstellung spiele auch eine wichtige Rolle für den Austausch und das Verstehen zwischen Chinesen und Deutschen, so Shi Dawei, der Direktor des Museums, der die Ausstellung als eine großartige Möglichkeit für Chinesen versteht, deutsche Kunsttraditionen kennenzulernen.
„Lüpertz arbeitete über 20 Jahre als Rektor der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf und er ist seit den 1970er Jahren einer der aktivsten Künstler. Er brilliert in Malerei und Skulptur. Wir können in seinen Werken tiefe deutsche Traditionen erkennen“, erklärte Shi. Er traf Lüpertz im August letzten Jahres und vereinbarte damals mit ihm, eine Ausstellung im Kunstmuseum Shanghai zu organisieren.
„China und Deutschland sind vereint in ihrem Respekt gegenüber der Tradition. Lüpertz’ Kunst zeigt uns die Beziehungen zwischen chinesischer Kunst und deutscher Malerei. Sie macht uns auch unsere Gemeinsamkeiten zum Wert von Tradition in der Kunst deutlich“, so Shi.
Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder ist ein alter Freund des Künstlers und ein Bewunderer seiner Arbeit. Schröder nahm an der Eröffnungsfeier der Ausstellung im Shanghaier Kunstmuseum teil und hielt einen Vortrag über die deutsch-chinesischen Beziehungen.
Altbundeskanzler Gerhard Schröder auf der Eröffnungsfeier.
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