In Kürze werden die chinesische und russische Marine im Seegebiet des Südchinesischen Meeres ein gemeinsames Militärmanöver durchführen. Der chinesische Militärexperte Li Jie gab dazu seine Einschätzungen kund.
Das große gemeinsame Manöver namens „Joint Sea 2016“ zwischen chinesischer und russischer Marine soll vom 12. bis zum 19. September im Luftraum und Seegebiet des Südchinesischen Meeres abgehalten werden.
Der Sprecher der russischen Pazifik-Flotte hat die Liste der an der Übung teilnehmenden russischen Kriegsschiffe bekannt gegeben. Bis zu diesem Zeitpunkt hat die chinesische Seite derlei Informationen noch nicht öffentlich gemacht. Der chinesische Militärexperte Li Jie ist jedoch der Meinung, da die russische Marine insgesamt fünf Kriegsschiffe ins Südchinesische Meer schicke, dass die chinesische Seite als Gastgeber rund zehn Schiffe zum Manöver senden werde, inklusive der Elite-Unterseeboote der Südseeflotte.
Laut Li werden beim Manöver hauptsächlich die beiden Kernprogramme geübt, nämlich U-Boot-Kampf und -Abwehr sowie Anlandung und Küstenverteidigung.
Die chinesischen Fregatten der 054A-Klasse sollen an der Übung teilnehmen. Mit den russischen U-Boot-Abwehrschiffen können sie eine Formation bilden und die Suche nach Unterseebooten sowie den Angriff gegen diese trainieren. Darüber hinaus können sich die chinesischen Raketenzerstörer der Klassen 052C und 052D sowie große Landungsschiffe am Manöver beteiligen, weil es im Südchinesischen Meer zahlreiche Inseln und Riffe gebe.
Die Unterseeboote sollen hauptsächlich aus der chinesischen Südseeflotte stammen, weil die russische Seite weniger über die Unterseetopografie und die Meeresströmungen im Südchinesischen Meer wisse. Daher werde die Südseeflotte wahrscheinlich ihre besten Unterseebooten entsenden, meint Li.
Es gebe zudem vielleicht einige Neuheiten bei der aktuellen Übung. Die chinesische Seite könne eventuell zwei oder mehr Teilstreitkräfte entsenden. Im vergangenen Jahr hatte die Luftwaffe der Volksrepublik im Zuge der „Joint Sea 2015“ viele Kampfflugzeuge ins Japanische Meer geschickt. In diesem Jahr erwartet Li die Teilnahme der chinesischen Raketenstreitkräfte.
Li glaubt, dass die Übung in Zukunft nicht nur in Küstennähe, sondern auch auf dem offenen Meer abgehalten werden könnte. Die zukünftigen gemeinsamen Übungen könnten zudem auch in internationalen Gewässern stattfinden, die für beide Seiten von Interesse sind. Des Weiteren könne das Manöver auch aufgeteilt werden und die erste Phase beispielsweise im Südchinesischen Meer stattfinden, während die zweite im Japanischen Meer abgehalten werde.