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Reform der staatseigenen Betriebe bleibt eine harte Nuss

(German.people.cn)
Dienstag, 29. März 2016
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Rund 150.000 Staatsbetriebe gibt es in China, von denen viele nicht konkurrenzfähig sind und rückläufige Gewinne erzielen. Dieses Jahr sollen unter anderem Mischbesitz und Aktienoptionen für Mitarbeiter vermehrt dazu genutzt werden, die Unternehmen zu reformieren.

Die Gewinne der Jintong Rubber Company stiegen letztes Jahr dramatisch, nachdem die die Tochtergesellschaft der Yankuang Group in der ostchinesischen Provinz Shandong einen Eignerwechsel vollzogen hatte.

Im Januar 2015 erwarb die neunzehnköpfige Belegschaft aus der Verwaltungs-, Technik- und Verkaufsabteilung des Herstellers von Hydraulikschläuchen 45,5 Prozent der Firmenaktien. Dies stellte den ersten Schritt einer Umstrukturierung von Yankuang dar, einem Staatsunternehmen, das sich auf Kohleabbau und Maschinenbau spezialisiert hat. Nach der Übernahme beliefen sich die Gewinne Jintongs in den drei ersten Quartalen auf das Dreifache der Gesamterträge 2014.

„Mischbesitz bindet die Anteilseigner ans Unternehmen und da es in ihrem eigenen Interesse liegt, sorgen sich die Anteileigner dadurch mehr um das Wachstum des Unternehmens“, erklärte Liu Guanping, Geschäftsführer von Jintong.

Mischbesitz und Aktienoptionen für Mitarbeiter, in Verbindung mit der Einstellung von professionellen Geschäftsführern und Führungskräften, werden für viele Staatsbetriebe zu Veränderungen führen. China verfolgt dieses Jahr entschieden das Ziel, die staatseigenen Betriebe als Teil der Reform auf der Angebotsseite zu transformieren. Doch auch wenn Jintong bereits Erfolg hat, bedeutet das nicht, dass die Reform leicht zu implementieren ist.

China besitzt rund 150.000 staatseigene Betriebe, von denen viele nicht konkurrenzfähig sind und rückläufige Gewinne erzielen. Dieses Jahr ist geplant, die Befugnisse der Geschäftsführer und Führungskräfte zu überarbeiten sowie auch die Bereiche Investitionen, Unternehmenszusammenschlüsse, Übernahmen, die Offenlegung von Informationen und Informationstransparenz. Beispielsweise sollen bis Ende 2017 mehr als 80 Prozent der staatseigenen Betriebe in Tianjin in Mischbesitz übergehen und rund 600 der ökonomischen Schlusslichter den Markt verlassen.

Die Provinz Hebei zielt darauf ab, dieses Jahr die Anzahl der von der Provinz verwalteten staatseigenen Betriebe von 29 auf 19 zu reduzieren. Chongqing plant sich mit 200 Zombie-Unternehmen und Mantelgesellschaften auseinanderzusetzen.

Trotz des breiten Konsens, steht die Reform der Staatsunternehmen noch immer vor Herausforderungen und ihr Fortschritt ist nicht so rasant wie erhofft.

Der Ehrgeiz den staatseigenen Betriebe der Reform entgegenbringen sei nicht mehr so groß wie in den 1990er Jahren, so Zhang Bingjun, Aufsichtsratsvorsitzender des staatseigenen Unternehmens Tianjin Teda.

 

Die Regierung plant die Einschränkungen signifikant zu lockern, welche derzeit noch für den Markteintritt in den Bereichen Stromerzeugung, Telekommunikation, Rohöl, und Erdgas gelten. Dieser Schritt soll Privatunternehmen ermutigen, ihre Investitionen in diesen Arealen zu erhöhen und sich einige Staatsbetriebe anzueignen.

Die Reform der staatlichen Unternehmen sei eine dringend notwendige Teilaufgabe der Reform auf der Angebotsseite. Resultate könne man nur schwer erreichen, wenn sich die staatseigenen Betriebe nicht zu echten Marktteilnehmer wandeln, erklärte Li Yining, Ökonom an der Peking-Universität.

Die Reform hin zu Mischbesitz werde zuerst die Tochterunternehmen auf dritter und vierter Ebene betreffen, so Li Jin, Vizevorsitzender der China Enterprise Reform and Development Society. Durch ihre enorme Größe und Schuldenlast seien die meisten staatseigenen Betriebe auf zentraler und Provinzebene nicht dazu in der Lage, in einen echten Mischbesitz überzugehen, so Li.

Privatunternehmen wollen ein Wörtchen mitzureden haben bei der Führung von Unternehmen im Mischbesitz, andernfalls hätten sie nur wenig Interesse, sagte der Forscher und fügte hinzu, dass Transparenz garantiert werden müsse. 

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