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Staatseigene Unternehmen schwächeln - Arbeitslosenrate dürfte steigen

(German.china.org.cn)
Donnerstag, 17. Dezember 2015
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Chinas „unsichtbare Arbeitslosenrate" wird im nächsten Jahr sichtbarer werden, warnte ein chinesischer Spitzen-Thinktank. Ein Report drängte die Regierung, mehr staatseigene Unternehmen, die unrentabel sind, in die Pleite gehen zu lassen. Die „unsichtbare Arbeitslosenrate" war zuletzt ein Thema, über das hitzig diskutiert wurde. Im Gegensatz zu offiziellen Entlassungen ist die unsichtbare Arbeitslosenrate eine Praxis, die staatseigene Unternehmen anwenden, wenn sie Verluste machen. Durch diese Strategie werden Mitarbeiter freigestellt und bekommen einen Teil ihres Gehalts gleichzeitig weiter ausbezahlt. Die Unternehmen stehen nämlich unter Druck, und zwar von den Mitarbeitern selbst sowie von den Behörden, die soziale Unruhen vermeiden wollen.

Dennoch sagt der jährliche Wirtschafts-Ausblick der chinesischen Akademie der sozialen Wissenschaften voraus, dass sich mehr staatseigene Unternehmen im nächster Jahr „unvermeidbar" einer Restrukturierung stellen müssen oder bankrot gehen werden, wodurch es mehr Entlassungen geben wird. Grund dafür sind Überkapazitäten vor allem in der Schwerindustrie: „Der Exportsektor hat weiterhin mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Mehr arbeitsintensive Unternehmen suchen sich neue Niederlassungen im Ausland. Jobs, die bisher in diesem Sektor geschaffen wurden, werden sinken. Gleichzeitig wird jedoch der Service-Sektor neue Jobs schaffen", sagte der Report.

Die Warnung erfolgte zu einem Zeitpunkt, als das große staatseigene Unternehmen Wuhan Iron & Steel Co angekündigt hat, in den nächsten drei Monaten 6.000 Jobs zu kürzen. Die Tochterfirma wird indes insgesamt bis zu 11.000 Jobs streichen und die Gehälter im nächsten Jahr um 20 Prozent reduzieren. Wuhan Iron & Steel Sprecher Sun Jin sagte, das Unternehmen plane eine „Optimierung der Humanressourcen". Die Änderungen werden sich von Entlassungen unterscheiden, denn sie werden „die Gehälter oder organisatorischen Beziehungen" der Firma nicht beeinflussen. Die Firma werde auch weiterhin ihre Versicherungen und Pensionsfonds bezahlen, sagte Sun. Analysten sagten, dies wäre ein typischer Fall für „unsichtbare Arbeitslosigkeit". In den ersten drei Quartalen verzeichnete das Unternehmen einen Nettoverlust von 1 Milliarde Yuan (155 Millionen Dollar). Der Verkauf von jeder Tonne an metrischem Stahl brachte einen Verlust von 32 Yuan, wie der Finanzreport der Firma auflistete.

Zhou Fangsheng, stellvertretender Direktor der China Enterprise Reform and Development Society sagte, seine jüngste Umfrage für Nordostchina hätte herausgefunden, dass sich der Prozentsatz der verlustbringenden, staatseigenen Unternehmen dem Level der späten 1990er Jahre annähern würde. Diese Zeitspanne war für die staatseigenen Unternehmen die bisher schlimmste, 39,7 Prozent von ihnen machten damals Verluste. Viele Firmen haben nun ihre Produktion angehalten oder reduziert, was zu verzögerten Auszahlungen der Gehälter geführt hat. Der CASS Report drängt die Regierung, den Bankrotterklärungen der staatseigenen Unternehmen im nächsten Jahr eine höhere Priorität einzuräumen. Sollte dies nicht geschehen, würde das „die Risiken einer marktorientierten Reform erhöhen", warnte das Schreiben.

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