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Mit Bakterien-infizierten Mücken gegen Zika

(German.people.cn)
Freitag, 05. Februar 2016
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Um einem möglichen Ausbruch des Zika-Virus in China vorzubeugen, werden in Südchina im Rahmen eines Pilotprojektes bakteriell infizierte Mücken-Männchen ausgesetzt. Dadurch soll verhindert werden, dass die weiblichen Insekten die Krankheit übertragen.

Im März soll in Südchina eine Pilotfeldstudie lanciert werden, bei der mit Wolbachia-Bakterien infizierte Stechmücken eingesetzt werden.

Laut Xi Zhiyong, Professor für Mikrobiologie an der Sun-Yat-sen-Universität in Guangzhou und Leiter der Studie, zielt das Projekt darauf ab, die lokale Mückenpopulation zu verringern und somit auch die mögliche Übertragung des Zika-Virus auf den Menschen zu verhindern.

Millionen von im Labor gezüchteten Gelbfiebermücken – Aedes aegypti –, die mit dem Wolbachia-Bakterium infiziert wurden, sollen an zwei oder drei Versuchsstätten in der südchinesischen Provinz Guangdong freigelassen werden.

Bereits im vergangenen Jahr hat das Team die Mückenpopulation durch diese Vorgehensweise um bis zu 90 Prozent reduziert und dadurch den lokalen Ausbruch und die Verbreitung von Dengue-Fieber stark eingeschränkt. Sowohl das Dengue- als auch das Zika-Virus werden von der Gelbfiebermücke übertragen.

Xi erklärt, dass nur männliche Mücken freigelassen werden, die nicht stechen. Wenn die Weibchen sich mit den infizierten Männchen paaren, bleiben die Eier unbefruchtet. Dadurch wird die Mückenpopulation dezimiert.

Das Zika-Virus verbreitet sich rasch in Nord-, Mittel- und Südamerika. Es wird mit den schweren Missbildungen Tausender Babys in Brasilien in Zusammenhang gebracht.

Die USA haben von einem sexuell übertragbaren Zika-Fall berichtet. Um dies bestätigen zu können, seien laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedoch noch weitere Untersuchungen nötig.

Bis jetzt wurden in China noch keine Zika-Fälle vermeldet. Am Donnerstag hatte die Nationale Gesundheits- und Familienplanungskommission die Massenvernichtung der Mücken angeordnet.

Xis Team arbeitet derzeit an Wegen, um mehr mit dem Wolbachia-Bakterium infizierte Mücken zu züchten, und zieht den Einsatz von Drohnen zu deren Freilassung in Erwägung.

Als Hilfe hat die WHO Studien von genetisch veränderten Mücken und solchen, die mit dem Bakterium infiziert sind, empfohlen.

Laut Xi sind die Gene der bakteriell infizierten Mücken intakt und somit sicherer für die ökologische Umwelt und andere Arten, darunter auch für den Menschen.

Aber er räumt ein, dass noch mehr Feldstudien gemacht werden müssen, um diese Methode auszuwerten, bevor sie in anderen Teilen Chinas zur Vorbeugung und Kontrolle des Zika-Virus angewendet werden kann.

Guo Yuhong ist Wissenschaftlerin am Chinesischen Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention und zurückhaltend, was den Einsatz der mit dem Wolbachia-Bakterium infizierten Mücken angeht. Ihrer Meinung nach müsse dazu noch mehr Forschung betrieben werden. „In der Theorie funktioniert es, doch wissen wir nicht, was die Ausrottung der Gelbfiebermücken für Auswirkungen auf das Ökosystem haben wird.“ 

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