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Online-Fahrdienste verschlimmern Stau in Beijing

(German.people.cn)
Dienstag, 26. Januar 2016
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Das Beijinger Verkehrsamt beschuldigt die Online-Fahrdienste, schuld am gestiegenen Verkehrsstau in Beijing im Jahr 2015 zu sein. Experten weisen diese Aussage zurück und kritisieren, dass der unfundierte Vorwurf, die aufstrebende Industrie schädigen könnte.

Auf der vierten Plenarsitzung des Volkskongresses der Stadt Beijing, die am Montag stattfand, sagte Zhou Zhenyu, Direktor der Beijinger Verkehrskommission, dass insbesondere die tiefen Ölpreise und die Online-Fahrdienste für die verschlimmerte Verkehrssituation im Jahr 2015 in der chinesischen Hauptstadt verantwortlich seien.

„Mehr als 100.000 Autos sind bei Fahrdienst-Apps registriert und über 60.000 davon sind oft den Straßen im Einsatz. Jeden Tag werden 600.000 bis 700.000 Bestellungen erfüllt“, so Zhou.

Bevor die Online-Fahrdienste populär geworden sind, standen nur rund 66.000 Taxis für die Passagiere zur Verfügung. Wegen der fehlenden „Taxi-Lizenz“ dürfen private Autobesitzer eigentlich keine Fahrdienste gegen Geld anbieten. Doch im Rahmen einer Registrierung bei einer Fahrdienst-App, kann diese Hürde umgangen werden. Daher sind heute im Vergleich zu früher zahlreiche private Autos als „Taxi-Fahrer“ unterwegs.

Jedoch hat der Vorwurf von Zhou Kritik ausgelöst. Einige private Fahrer befürchten, dass die Anschuldigung ihr Geschäft beeinflussen könnte, weil diese in Zukunft wahrscheinlich noch strengere Maßnahmen für Fahr- oder Mitfahrdienste nach sich ziehen könnte.

Viele Stadtbewohner meinen, dass die Menschen ohne die Online-Fahrdienste dann eben auf ihre privaten Autos oder ein Taxi zurückgreifen, was die Verkehrstaus genauso verschlimmern würde.

„Es ist unklar, wie die Regierung zu diesem Schluss gekommen ist. Aber der Vorwurf ist nicht objektiv. Zur verschlechterten Verkehrssituation haben viele Faktoren beigetragen“, meint Fu Weigang, Wissenschaftler am Shanghai Institute of Finance and Law.

Einige Experten stützen jedoch den Vorwurf von Zhou. So zum Beispiel Wang Limei, stellvertretender Präsident der China Road Transport Association, der gegenüber Global Times erklärte, dass im Rahmen des Aufschwungs der Fahrdienst-Apps immer häufiger eine große Zahl von privaten Autos auf den Straßen unterwegs ist, was die bereits schlimme Verkehrssituation zusätzlich verschärft.

Laut einer Untersuchung der AutoNavi Software Co., Ltd. im vergangenen August hatte Beijing das schlimmste Stauproblem in der ersten Hälfte des Jahres 2015. Die zunehmend beliebten Online-Taxi-Dienste haben eine noch zusätzliche Verkehrsbelastung dargestellt. 

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