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Chinas Wirtschaftswachstum verlangsamt, aber in „vernünftigem" Rahmen

(German.china.org.cn)
Mittwoch, 20. Januar 2016
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Das chinesische Wirtschaftswachstum habe sich 2015 auf ein 25-Jahrestief von 6,9 Prozent verlangsamt, nachdem es 2014 noch 7,3 Prozent betragen habe, besagen Daten, die am Dienstag vom Staatlichen Statistikbüro (NBS) herausgegeben wurden.

Die BIP-Wachstumsrate wurde im vierten Quartal auf 6,8 Prozent beziffert, nach 6,9 Prozent im dritten und sieben Prozent in den ersten beiden Quartalen des vergangenen Jahres.

Die Wachstumsrate sei noch immer in einem vernünftigen Bereich, denn sie habe das jährliche Wachstumsziel der Regierung von „etwa sieben Prozent" erreicht, sagten Ökonomen.

Die Dienstleistungsindustrie trug zum ersten Mal in der Geschichte mehr als die Hälfte des BIP-Wachstums, oder 50,5 Prozent, bei, was eine vertiefte Restrukturierung des Wachstumsmusters nahelege, sagte das NBS.

Gleichzeitig machte die Fertigungsindustrie 40,5 Prozent des BIP-Wachstums aus, während neun Prozent von der landwirtschaftlichen Industrie stammten.

Das Wachstum der industriellen Produktion ging im vergangenen Jahr auf 6,1 Prozent zurück, nach 8,3 Prozent im Jahr 2014, und erreichte damit den niedrigsten Wert seit der weltweiten Finanzkrise.

Anlageinvestitionen stiegen um zehn Prozent. Dies ist ein starker Rückgang von 15,7 Prozent im Jahr 2014.

Die Einzelhandelsumsätze verlangsamten sich auf 10,7 Prozent nach zwölf Prozent, wie das NBS zeigte.

Trotz der Wachstumsverlangsamung blieb der Anstieg der Beschäftigung und das Pro-Kopf-Einkommen konstant. 2015 wurden 6,8 Millionen neue Stellen im Land geschaffen. Das Pro-Kopf-Einkommen stieg nominell um 8,9 Prozent auf 21.966 Yuan (3183 Euro).

John Zhu, führender Ökonom in China bei HSBC Holdings, sagte, nachhaltiges langfristiges BIP-Wachstum in China, das die industrielle Struktur weiter ins Gleichgewicht bringen muss, werde von Faktoren auf der Angebotsseite und der Arbeitsproduktivität abhängen.

„Der kürzliche Anstieg des Dienstleistungssektors auf mehr als die Hälfte des BIP hat einige dazu veranlasst, eine neue Art der Gleichgewichtsbildung auf der Output-Seite zu feiern", sagte er. „Eine sehr hohe Sparrate im Land erlaubt höhere Investitionen durch Vergrößerung des Kapitalstocks und fördert das Wachstum der Arbeitsproduktivität. Bei Chinas derzeitigem Entwicklungsstand sind mehr, und nicht weniger Investitionen notwendig."

In der ersten Januarhälfte stieg die Volatilität sowohl in den chinesischen Aktien-, als auch Devisenmärkten aufgrund von Bedenken bezüglich der Fähigkeit der zweitgrößten Ökonomie der Welt, die Wirtschaft erfolgreich in ein neues Gleichgewicht zu bringen.

Chang Jian, Chef-Ökonom in China bei Barkley's Capital, erwartet angesichts des abgeschwächten Ausblicks weitere Lockerungsmaßnahmen auf monetärer und steuerlicher Ebene.

„Bei der Geldmarktpolitik erwarten wir in der ersten Jahreshälfte zwei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte und zwei Senkungen der Mindestreserve, um die Liquidität und Kreditvergabe zu unterstützen. Wir erwarten weitere Ankündigungen gezielter steuerlicher Anreize zur Stimulierung des Konsums und von Infrastruktur-Investitionen und außerdem weitere Senkungen der Unternehmenssteuern und Abgaben", sagte Chang.

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