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Beamte geben gefälschte Wirtschaftszahlen zu

(German.people.cn)
Montag, 14. Dezember 2015
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In Nordchina haben lokale Beamte jahrelang die Bilanzen geschönt. Mit den gefälschten Wirtschaftszahlen sollten Investoren angelockt werden. Der Norden Chinas kämpft schon lange mit wirtschaftlichen Problemen.

Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag berichtete, haben mehrere Regierungsbeamte in Nordchina die wirtschaftlichen Wachstumszahlen über Jahre hinweg gefälscht. Die tatsächlichen Zahlen seien viel niedriger gewesen.

Dem Bericht von Xinhua zufolge gaben Beamte in den Provinzen Liaoning, Jilin und Heilongjiang zu, Daten von den Steuereinnahmen über das Haushaltseinkommen bis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutlich überhöht angegeben zu haben.

Zum Verhängnis wurde den Beamten der massive Unterschied zwischen den aktuellen Wachstumszahlen und den von ihnen aufgeblähten. Die Provinz Liaoning gab ihr BIP-Wachstum vor drei Jahren mit 9,5 Prozent an. In den ersten drei Vierteln dieses Jahres weist die Provinz jedoch nur ein Wachstum von 2,7 Prozent auf. In der Nachbarprovinz Jilin verhält es sich ähnlich: Vor drei Jahren meldete die Provinz ein Wachstum von zwölf Prozent. Aktuell beträgt das Wachstum aber nur 6,3 Prozent.

Nach Angaben von Guan Yingmin, einem Beamten in Chinas nördlichster Provinz Heilongjiang, wurden die Investitionen um mindestens 20 Prozent zu hoch angegeben. Wenn die lokalen Finanzberichte tatsächlich stimmten, hätten einige Kreise in Nordchina sogar ein höheres Wirtschaftswachstum als das florierende Hongkong, heißt es im Xinhua-Bericht. Eine frühere Prüfung des Nationalen Rechnungsamts habe zutage gefördert, dass ein Kreis in Liaoning seine jährlichen Steuereinnahmen 127 Prozent über dem tatsächlichen Wert angegeben habe.

Ein Mitarbeiter des Finanzamts der Provinz Jilin, der anonym bleiben möchte, räumte gegenüber der Tageszeitung China Daily ein, dass es unter den lokalen Beamten in den vergangenen Jahren einen heftigen Konkurrenzkampf um externe Investitionsprojekte gegeben habe. Ob die Ziele tatsächlich erreicht wurden oder nicht – die Beamten hätten jeweils einfach die gewünschten Zahlen gemeldet.

Die drei Provinzen Liaoning, Jilin und Heilongjiang – auch bekannt als „Dongbei“ – weisen aktuell die niedrigsten Wachstumsraten in China auf. Die Region kämpft schon lange mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Infolge der jahrzehntelangen Planwirtschaft herrsche in diesen Provinzen ein Mangel an Unternehmergeist und zukunftsgerichtetem Denken, sagt Wirtschaftsprofessor Xu Mengbo von der Universität Jilin: „Was die Management-Ideen anbelangt beträgt der Rückstand mindestens zehn Jahre.“

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