Einem Bericht der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaft (CASS) zufolge soll die Weltwirtschaft im Jahr 2016 um drei Prozent wachsen. Die Möglichkeit einer Finanzkrise liege unterdessen bei 20 Prozent. Der Wachstumsimpuls für die chinesische Wirtschaft liege demnach in den „Dividenden des Humankapitals".
Das Forschungsinstitut für Weltwirtschaft und -politik der CASS veröffentlichte am Mittwoch „Das gelbe Buch über die Weltwirtschaft". In dem Bericht wird darauf hingewiesen, dass die Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft im nächsten Jahr nicht optimistisch seien. Die Nachfrage in entwickelten Volkswirtschaften biete Grund für Sorgen. Die Akkumulierung der gesamten Schulden weltweit stelle eine Bedrohung für das Wirtschaftswachstum und die Finanzstabilität dar. Die Wirtschaftspolitik werde mit jedem Tag stärker politisiert, wodurch die effektive Lösung von Wirtschaftsproblemen verhindert werde, so der Bericht der CASS weiter.
Zhang Yuyan, dem Leiter des Forschungsinstituts für Weltwirtschaft und –politik, zufolge könne das Wachstum der globalen Wirtschaft durch Indikatoren wie die Beschäftigungsquote, den Verbraucherpreisindex, den internationalen Handel und die Schulden vorhergesagt werden.
„Wir schätzen, dass das Wachstum der Weltwirtschaft im nächsten Jahr bei drei Prozent liegen wird. Industrieländer werden etwa um zwei Prozent wachsen und Schwellenländer können mit etwa vier Prozent ein etwas höheres Wirtschaftswachstum erwarten."
Experten zufolge wird Chinas Wirtschaftswachstum, insbesondere die von der Volksrepublik initiierte Seidenstraßen-Initiative, eine enorme Rolle bei der Förderung der Weltwirtschaft spielen. Sie fordern, dass sich die chinesische Wirtschaft noch tiefer in die Weltwirtschaft integriert. Zhang Bin vom Forschungsinstitut für Weltwirtschaft und -politik sagte:
„Ein großer Unterschied zwischen China und anderen Staaten liegt in der Größe. Im Vergleich zum Außenhandel müssen wir uns nun mehr an der Inlandsnachfrage orientieren. Chinas Aktionen werden in großem Maße die Preise von Waren auf der ganzen Welt beeinflussen, deswegen muss China aktiv oder zumindest passiv an dem Entwurf von Vorschriften teilnehmen. China trägt eine große Verantwortung."
Zur chinesischen Wirtschaft hieß es in dem Bericht der CASS, China habe sich von der Periode mit einem schnellen Wachstum von über acht Prozent verabschiedet. Die Alterung der Bevölkerung sei ein wichtiger Grund für den Rücklauf der Wachstumsrate. Allerdings habe sich die Qualität der Arbeitskräfte erhöht. Die Akkumulierung und Zunahme von Humankapital werde der chinesischen Wirtschaft zugutekommen. Wenn angemessene Maßnahmen zur Optimierung des Arbeitsmarktes getroffen würden, werde das Humankapital effektiv aktiviert und freigesetzt. Die „Dividende des Humankapitals" werde den Einfluss der Abnahme der „Bevölkerungsdividende" mildern.