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Steter Wandel als Kick (2)

(German.people.cn)
Montag, 31. August 2015
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Ihr Unternehmen hat sich mit der Übertragung von deutschen Firmen- und Markennamen ins Chinesische einen Namen gemacht. Welchen Namen würden Sie Ihrer bisherigen Zeit in China geben?

„Konstanter Wandel“, weil meine bisherige Zeit in China von der dauerhaften Veränderung geprägt war, die in diesem Land jederzeit, überall und immerwährend stattfindet. Die ständige Veränderung ist in China regelrecht verankert. Die meisten Chinesen, die ich kenne, gehen gar nicht davon aus, dass etwas so bleibt, wie es gerade ist. Alles verändert sich. In München, wo ich elf Jahre gelebt habe, gibt es noch immer die gleichen Restaurants wie damals. Der Augustiner-Biergarten wird wahrscheinlich auch in 150 Jahren noch da sein. Hier in Beijing hingegen kann es sein, dass meine Lieblings-Baozibude (Baozi sind gedämpfte Brötchen, Anm. d. Red.) über Nacht verschwindet. Diese konstante Veränderung ist ein absoluter Kick. Anders kann ich das nicht sagen. Denn so finde ich auch immer neue Inspirationen – und auch neue Baozi (lacht).

Was muss ein deutsches Unternehmen unbedingt beachten, das seinen Namen oder den eines seiner Produkte ins Chinesische übertragen will?

Das Schöne an der Namensfindung im Chinesischen ist, dass jedes Schriftzeichen einen Namen darstellen kann. Entsprechend gestaltet sich der gesamte Prozess der Namensfindung anders als im Deutschen. Ein chinesischer Name muss nicht nur aussprechbar sein, sondern – und das ist das Wichtigste – er muss den Kern eines Unternehmens oder eines Produktes ganz genau treffen. Die lautmalerische Gleichheit auf wenig Raum – also in zwei bis drei Schriftzeichen – ist dann die Kür.

Wo passieren die häufigsten Fehler bei diesem Prozess?

In einem ersten Schritt muss mit dem Kunden geklärt werden, was genau mit dem Namen transportiert werden soll. In vielen Fällen wissen das die Unternehmen gar nicht. In einem Namen können nicht alle Aspekte eines Unternehmens oder Produktes verankert werden, wie das viele Kunden gerne hätten. Leider gab es in China in der Phase der Unternehmensgründungen oft auch Firmen, wo die chinesischen Mitarbeiter vor Ort annahmen, dass die deutsche oder ausländische Mutter auf jeden Fall einen Namen möchte, der genauso klingt. Daraus sind viele Namen entstanden, denen die kommunikative Kraft fehlt, und die daher nicht besonders attraktiv sind. Häufig haben sich die Unternehmen auch gar nicht erst die Mühe gemacht, sich einen Namen zu geben, sondern haben das dem Markt überlassen. Denn wenn Chinesen einen Namen nicht lesen oder aussprechen können, erfinden sie einfach einen. Infolgedessen kann es für ein einziges Produkt Dutzende von Namen geben, was eine erfolgreiche Vermarktung sehr schwierig macht.


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