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Frankreich und Italien akzeptieren „chinesisches Abitur“

(German.people.cn)
Freitag, 26. Juni 2015
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Die Ergebnisse der landesweiten Hochschulaufnahmeprüfung sind in China ausschlaggebend für die universitäre Laufbahn. Im Ausland jedoch findet sie bislang wenig Anerkennung. Doch das könnte sich in Zukunft ändern.

Die chinesische Hochschulaufnahmeprüfung, die sogenannte Gaokao, entscheidet in China darüber, ob und an welcher Universität ihre Teilnehmer studieren dürfen.

Das „chinesische Abitur“ wird zwar zunehmend im Ausland anerkannt, hinkt anderen Prüfungen in Sachen Unizulassung jedoch noch weit hinterher.

Gemäß einem am Montag veröffentlichten Bericht auf dem Studentenportal von MyOffer akzeptieren bislang 1000 Universitäten in 14 weltweiten Studiendestinationen die Gaokao-Ergebnisse als Zulassungskriterien.

MyOffer ist ein in London ansässiges Unternehmen, das internationalen Studenten beim Unieintritt, bei der Vermittlung von Praktika und der Karriereplanung hilft.

Anlässlich der aktuellen Veröffentlichung der Ergebnisse der diesjährigen landesweiten Hochschulaufnahmeprüfungen in China hat MyOffer einen Bericht über die globale Akzeptanz der Gaokao an ausländischen Universitäten herausgegeben.

Demzufolge sind Italien und Frankreich die Länder mit der größten Akzeptanz. Während sich die chinesischen Studienanwärter mit ihren Gaokao-Zeugnissen an fast allen französischen Hochschulen bewerben können, stehen ihnen in Italien 206 Einrichtungen zur Auswahl, die ihre Pforten für chinesische Bewerber im Rahmen bilateraler Bildungsabkommen wie dem Marco Polo Projekt oder dem Turandot Programm geöffnet haben.

In Australien akzeptieren über 30 Universitäten die Gaokao-Ergebnisse, in Spanien 50. Auch an 10 öffentlichen Universitäten und Fachhochschulen in Singapur können die Gaokao-Absolventen ihre Prüfungsergebnisse einreichen.

In den mehr als 380 offiziell registrierten Hochschulen der Bundesrepublik müssen die chinesischen Bewerber ihre Gaokao-Noten einreichen. Jedoch müssen diese, selbst wenn ihr Notendurchschnitt den Anmeldeanforderungen entspricht, ein ein- bis dreimonatiges Studium an einer heimischen Universität nachweisen und an weiteren Prüfungen teilnehmen, bevor sie sich für ein Studium in Deutschland einschreiben können.

Auch neun kanadische Universitäten, darunter die renommierte University of British Columbia, erkennen die chinesische Hochschulaufnahmeprüfung an. Wer jedoch bei dieser weniger als 75 Prozent der Höchstpunktezahl von 750 erreicht, wird nicht zum Aufnahmeverfahren zugelassen.

In den USA ist die Akzeptanz der Gaokao immer noch sehr gering. Nur vier Hochschulen erkennen sie an. In Südkorea sind es drei und in Neuseeland nur zwei.

Die East London University ist derzeit eine der wenigen britischen Hochschulen, die die Gaokao als Eintrittsberechtigung akzeptiert, in zahlreichen anderen Unis ist sie die Voraussetzung dafür, dass sich chinesische Absolventen der Oberschule zu Grundkursen anmelden können, die für die spätere Anmeldung und Einschreibung vorgeschrieben sind.

In Taiwan, Hongkong und Macao werden die Testergebnisse der chinesischen Bewerber vom Festland großflächig akzeptiert. In Taiwan nahmen im vergangenen Jahr bis zu 135 Unis, in Hongkong alle acht und in Macao sechs Universitäten Bewerber vom Festland auf Grundlage der Gaokao-Ergebnisse an.

Der CEO von MyOffer, Philip Hao, betont, dass die chinesische Hochschulaufnahmeprüfung im Vergleich zu anderen Universitätszulassungsexamen wie beispielsweise den „Advanced Placement Examinations“ (AP) in Nordamerika oder dem „A-Level“ in England, noch weit hinterherhinkt.

Die AP-Ergebnisse werden an über 3600 Hochschulen in mehr als 40 Ländern akzeptiert und die des „A-Levels“ an 11.000 Unis in 160 Ländern.

Die Schwierigkeit der internationalen Anerkennung der chinesischen Gaokao-Ergebnisse liegt seiner Meinung nach in der unterschiedlichen „Bildungslogik“. „Während die Universitäten in Übersee die Bewerber nach deren Gesamtleistung basierend auf einem ganzheitlichen Ansatz beurteilen, ist die Gaokao auf die inländische chinesische Unilaufbahn ausgelegt.“

Dennoch werden im Zuge der Zunahme der jungen Chinesen, die im Ausland studieren wollen, immer mehr Unis die Gaokao anerkennen müssen.

In diesem Jahr nahmen in der Volksrepublik 9,42 Millionen Oberstufenschüler an den Hochschulaufnahmeprüfungen teil.

Im vergangenen Jahr studierten laut Angaben des chinesischen Erziehungsministeriums knapp 460.000 Chinesen im Ausland, was einen Anstieg um 11,09 Prozent im Vergleich zum Jahr 2013 darstellt. 

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