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Reporter deckt „Gaokao“-Betrug auf

(German.people.cn)
Montag, 08. Juni 2015
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Der erste Tag der chinesischen Hochschulaufnahmeprüfung („Gaokao“) am Sonntag wurde von einem Skandal in der Provinz Jiangxi überschattet. Wie ein Reporter enthüllte, ließen sich mindestens zwei Prüflinge von Unistudenten vertreten.

„Das Bildungsamt und die Schulaufsichtsbehörde der Provinz Jiangxi haben die lokalen Prüfungsveranstalter aufgefordert, strengere Personenkontrollen durchzuführen, um die Sicherheit und Ordnung an der nationalen Hochschulaufnahmeprüfung zu gewährleisten“, sagte Cao Zhenglong, der stellvertretende Parteichef der Schulaufsichtsbehörde der Provinz Jiangxi, auf einer Pressekonferenz am Sonntagnachmittag.

Am Sonntagmorgen war ein Mann, der im Namen eines anderen Schülers an der Hochschulaufnahmeprüfung teilgenommen hatte, von der Polizei in der Provinzhauptstadt Nanchang festgenommen worden. Eine weitere Person wurde am selben Nachmittag zur Abklärung ihrer Identität zur Polizei gebracht.

Die Southern Metropolis Daily, die in der Provinz Guangdong ansässig ist, berichtete am Sonntagmorgen auf Chinas Twitter Sina Weibo, dass einer ihrer Reporter heimlich im Auftrag einer betrügerischen Bande an der aktuellen „Gaokao“ teilnimmt. Die Masche der Bande bestehe darin, Unistudenten mit gefälschten ID-Karten an die „Gaokao“ zu schicken, um für ihre „Kunden“ eine bessere Note und damit einen der begehrten Plätze an einer Top-Universität zu bekommen. Je besser das Prüfungsresultat, desto höher die Geldsumme, die der Schüler an seinen Prüfungsschreiber überweisen müsse.

Laut dem verdeckten Reporter haben sich mehrere Studenten aus einer bekannten Universität der Provinz Hubei an dieser „Betrugs-Aktion“ beteiligt. Es sei auch nicht das erste Mal, dass diese Studenten die nationale Hochschulaufnahmeprüfung anstelle der richtigen Prüfungsteilnehmer schreiben würden. Nach Ende seiner ersten Prüfung hat der Reporter der Southern Metropolis Daily die Aufsichtspersonen und die Polizei über den Betrugsfall informiert.

Der Fall hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Das Bildungsministerium hat die lokalen Bildungsämter und die Polizei zu einer tiefgehenden Untersuchung aufgerufen. Die Schüler, die sich von den Unistudenten an der Prüfung vertreten ließen, wurden vom „Gaokao“ ausgeschlossen. Die Hochschulstudenten sind von ihren Universitäten verwiesen worden.

Der Reporter, der den Prüfungsbetrug hat auffliegen lassen, wurde gelobt, musste sich vereinzelt aber auch Kritik gefallen lassen. Einige Kritiker wie Professor Wang Tianding von der Abteilung für Journalismus und Kommunikation am Xi'an International Studies College warfen ihm vor, sich genau gleich verhalten zu haben, wie diejenigen Studenten, denen er das Handwerk gelegt hat. Sein Verhalten sei unangemessen und illegal, so Wang.

Ganz anders sieht das ein Anwalt aus Beijing, der namentlich nicht genannt werden möchte: „Der Reporter hat kein Geld dadurch verdient. Er wollte nur Beweise sammeln und hatte nicht die Absicht, ein Verbrechen zu begehen.“

Der Reporter der Southern Metropolis Daily hat das örtliche Amt für öffentliche Sicherheit am Sonntagmorgen vor dem Betreten des Prüfungsraums über seine Absicht informiert.

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