In letzter Zeit wurde im Internet häufig davon gesprochen, dass ab dem 1. Juli die Preise vieler Importwaren aufgrund erheblicher Zollsenkungen reduziert würden. Dies wurde nun vom Sprecher des Handelsministeriums Shen Danyang dementiert.

Shen Danyang auf der Pressekonferenz des chinesischen Handelsministeriums

Shen Danyang wies gestern auf einer Pressekonferenz darauf hin, dass das Versprechen zur Zollsenkung auf die meisten Importprodukte am 1. Januar 2005 schon erfüllt worden sei. Bis zum 1. Januar 2010 sei das Versprechen zur Zollsenkung auf alle Importprodukte erfüllt worden, und der durchschnittliche Importzoll sei von 15,3 Prozent vor dem Eintritt von China in die WTO auf 9,8 Prozent im Jahr 2010 zurückgegangen. Das bedeutet, dass die Schutzperiode nach dem Eintritt in die WTO bereits Anfang 2010 abgelaufen ist.

China ist am 11. Dezember 2001 ein Mitgliedsstaat der Welthandelsorganisation (WTO) geworden. Seit Anfang 2002 begann das Land die Importzölle für zehn Jahre schrittweise zu senken.

„Nun haben viele Leute die fünfzehnjährige Schutzperiode missverstanden. Sie existierte, aber diente nicht zum Schutz der chinesischen Firmen, sondern zum Schutz der ausländischen Unternehmen“, so Long Yongtu, Chefverhandler bei Chinas Eintritt in die WTO.

Long erklärt weiter, dass die fünfzehnjährige Schutzperiode dazu gedient habe, dass die chinesischen Firmen die Bestimmungen der WTO nicht missbrauchen und dadurch keinen negativen Einfluss auf ausländische Unternehmen ausüben.

In Bezug auf Autos und Autoteile sei das Versprechen zur Zollsenkung bereits am 1. Juli 2006 erfüllt worden. Der Zolltarif auf Autos sei von 70 bis 80 Prozent vor dem Eintritt Chinas in die WTO auf 25 Prozent gesunken. Der auf Autoteile habe sich von 18 bis 65 Prozent auf 10 Prozent verringert, so Shen. Er betonte, dass es in Zukunft keine große Zollsenkung mehr auf Importautos geben werde.

Shen Danyang sprach davon, dass ab Juli das Gesamtniveau der Importzölle von China immer noch stabil bleiben werde. Bisher hat China mit 22 Ländern und Regionen vierzehn Freihandelsabkommen unterzeichnet, denen zufolge die Preise von bestimmten Importwaren wahrscheinlich bald gesenkt werden könnten.