China wird effektive Investitionen verstärken, um den wirtschaftlichen Rückgang des Landes einzudämmen. Die Investitionen sollen hauptsächlich in den Infrastruktursektor gehen, in dem die Preise für Rohstoffe verhältnismäßig niedrig sind.
Die Zentralregierung setzt sich für eine Optimierung der Stromanlagen in ländlichen Gebieten ein. Dabei sollen die Kornspeicherungseinrichtungen verbessert und die Abwasserverarbeitungsanlagen und andere Projekte in Städten perfektioniert werden. Das hat der chinesische Staatsrat am Mittwoch auf einer exekutiven Sitzung beschlossen.
Die Initiative soll mehr lokale und private Investitionen anziehen und die Lebensqualität der Bevölkerung verbessern. Laut einer Erklärung nach der von Ministerpräsident Li Keqiang geleiteten Sitzung sagt der Staatsrat zu, den Aufbau von sieben wichtigen Projekten zu beschleunigen, darunter den Ausbau von Wasserspeicherungsanlagen und Eisenbahnlinien in den unterentwickelten zentralen und westlichen Provinzen.
Auch um neue Branchen anzukurbeln, die Wettbewerbsfähigkeit der Fabrikationsbranche zu erhöhen, und die moderne Logistik und den städtischen Eisenbahntransport zu stimulieren werden Bemühungen unternommen.
Um ein Wachstum der effektiven Investitionen aufrechtzuerhalten, wird der Staatsrat finanzielle Organisationen anleiten, die Genehmigung der Kreditvergaben an Schlüssel- bzw. öffentlich-private Partnerschaftsprojekte zu beschleunigen.
Infrastrukturinvestitionen werden als Schlüsselmaßnahme zur Stabilisierung des Wachstums der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft betrachtet. Ihr Wachstum machte im Jahr 2014 7,4 Prozent aus, was die schwächste Jahresentwicklung in 24 Jahren darstellt.
Chinas Investitionen in feste Kapitalvermögen haben sich im Mai aufgrund des Zuwachses im Fabrikations- und Eigentumssektor leicht erholt.
Für eine zusätzliche Förderung der Infrastruktur erklärten Chinas Spitzen-Planer für die Wirtschaft in der vergangenen Woche, Durchführbarkeitsberichte für über sieben neue Projekte seien bereits angenommen worden. Dies gelte als Beweis für erhöhte fiskalische Ausgaben zur Stimulierung des Wachstums.
Zu den Projekten gehören Eisenbahnlinien und Flughäfen. Laut der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform werden dafür insgesamt mehr als 120 Milliarden Yuan RMB (17 Milliarden Euro) eingesetzt.
Xu Hongcai, ein Ökonom vom China Center for International Economic Exchanges, sagte, China sollte Chancen aus der schlechten globalen Wirtschaftslage ziehen, darunter die niedrigen Preise für Baumaterialien.
Dieser Impuls könne dem Staat helfen, Sektoren zu optimieren, darunter Kommunikations- und Abwasserverarbeitungsnetze, die normalerweise große Investitionen und lange Zeit brauchen und keinen sofortigen Gewinn bringen.
Xu fügte hinzu, die Regierung müsse die Reformen vertiefen, ihre Funktionen umwandeln und mehr Privatinvestitionen locken.