Der chinesische Premierminister Li Keqiang hat sich im Anschluss an die Jahrestagung des NVK vor die Presse gestellt. Etwa 900 Journalisten aus dem In- und Ausland nahmen an der Pressekonferenz teil.

Zur Frage über den Reformwillen der Regierung sagte Li, die Beschäftigungsrate sei im vergangenen Jahr trotz des verlangsamten Wachstums gestiegen. Den Grund nannte er die Lockerung der administrativen Genehmigungsverfahren, wodurch die Handelsregistereintragungen um die Hälfte im Vergleich zum Jahr 2013 gewachsen seien.

In Bezug auf den Anti-Korruptionskampf, wobei zahlreiche Beamte ermittelt und vom Amt abgesetzt worden sind, kündigte Premier Li konsequent hartes Vorgehen gegen Amtsmissbrauch an. Durch den Aufbau des Rechtsstaats sowie stäkere Überwachung der Öffentlichkeit sollten die Regierungsarbeiten transparenter und effizienter durchgeführt werden.

Premierminister Li Keqiang ist ebenfalls auf die Wachstumsfrage eingegangen. Die Prognose von sieben Prozent Wachstum für das laufende Jahr klinge zwar wenig, sei allerdings keine leichte Aufgabe für die Regierung. Denn das gesamte Wirtschaftsvolumen habe sich auf zehn Billionen US-Dollar vergrößert. Darüber hinaus wolle das Land im Zuge des verlangsamten Wachstums auf die Qualität seiner Entwicklung setzen und die Wirtschaftsstruktur optimieren. Im Fall eines zu niedrigen Wachstums würde seine Regierung weitere Maßnahmen ergreifen, die bislang noch nicht aus dem Toolkasten eingesetzt werden, um das Vertrauen der Märkte zu stärken.

2015 sowohl Test als auch Chance für chinesisch-japanische Beziehungen

Im Jahr 2015 jährt sich das 70. Jubiläum des Sieges des chinesischen Volkes gegen Japan und des Sieges des weltweiten antifaschistischen Krieges. Chinas Ministerpräsident Li Keqiang bezeichnete dieses Jahr sowohl als Test als auch als Chance für die chinesisch-japanischen Beziehungen.

Auf der Pressekonferenz im Anschluss an die NVK-Jahrestagung sagte Li Keqiang weiter, sollte Japans Politiker die Geschichte richtig betrachten, biete sich eine neue Chance für die bilateralen Beziehungen.

Die Feierlichkeiten in verschiedenen Ländern anlässlich des 70. Jubiläums zielten darauf ab, an die historische Tragödie zu erinnern und eine Wiederholung der Geschichte zu vermeiden, um einen dauerhaften Frieden der Menschheit zu wahren, so Li Keqiang.